Sexaffäre: Minister will John Terry die Binde abnehmen
LONDON - Ein außereheliches Techtelmechtel könnte dem Kapitän der englischen Fußballnationalmannschaft sein Amt kosten. Auch der Sportminister meldet sich nun in der Sache John Terry zu Wort.
Großbritanniens Sportminister Gerry Sutcliffe hat sich in die Debatte um Englands Nationalmannschaftskapitän John Terry eingeschaltet und die charakterliche Eignung des 28-Jährigen hinterfragt.
Der Abwehrchef von Michael Ballacks Klub FC Chelsea steht seit Freitag nach Enthüllungen um eine außereheliche Affäre mit der Ex-Freundin seines ehemaligen Mannschaftskameraden Wayne Bridge (jetzt Manchester City) im Mittelpunkt eines Medienspektakels. «Wenn sich die Anschuldigungen bewahrheiten, stellt das seine Rolle infrage», sagte Sutcliffe am Montag.
Die Entscheidung über den Verbleib Terrys im Kapitänsamt gut vier Monate vor Beginn der WM in Südafrika liegt allerdings allein beim englischen Fußballverband FA und Nationaltrainer Fabio Capello. Beide äußerten sich bislang nicht. Nach Informationen des Senders BBC ist auch keine baldige Entscheidung zu erwarten. «Wir haben keine Eile. Wir sehen die Nationalmannschaft nächsten Monat vor dem Spiel gegen Ägypten (am 3. März). Dann haben wir Gelegenheit, die Spieler und ihre Interaktion untereinander zu beobachten», zitierte die BBC eine namentlich nicht genannte hochrangige FA-Quelle.
«Team Bridge»
Bridge dürfte wegen einer anhaltenden Knieverletzung dann nicht zum Aufgebot gehören. Am Sonntag hatten die ManCity-Spieler Carlos Tevez, Nigel de Jong und Stephen Ireland im Liga-Match gegen den FC Portsmouth als Sympathiebekundung unter ihren Trikots T-Shirts mit der Aufschrift «Team Bridge» getragen. Allerdings gehört keiner von ihnen zur englischen Nationalmannschaft.
Der frühere England-Kapitän Alan Shearer warnte vor schnellen Schritten. «Ich kenne die Fakten nicht. Was ich aber weiß, ist, dass Terry ein fantastischer Anführer und sehr guter Fußballer ist», so der frühere Weltklasse-Stürmer. «Allein Terry und Capello werden in den kommenden Wochen sagen können, ob die Anschuldigungen seine Rolle als Kapitän beeinträchtigen.»
dpa