Sepp Blatter wieder FIFA-Präsident? So funktioniert die Wahl

Sepp Blatter, der Pate der FIFA, legt es trotz aller Rücktrittforderungen darauf an. Er kandidiert am Freitag erneut zur Wahl des FIFA-Präsidenten. So läuft das Ganze ab.
Zürich - Alle Rücktrittsforderungen, Boykott-Drohungen und öffentliche Rügen haben nichts gebracht. Der viel kritisierte FIFA-Patriarch Sepp Blatter (79) will es wissen und noch einmal zum Präsident gewählt werden. Nicht einmal UEFA-Boss Michel Platini (59) konnte Blatter vom Rückzug überzeugen.
Lesen Sie hier: Blatter, Platini und Drohungen: Der FIFA-Skandal im Überblick
Die Wahl des Chefs des Fußball-Weltverbandes ist in den FIFA-Statuten und in dem sogenannten "Reglement für die Wahl des FIFA-Präsidenten" geregelt. Auch für die Abstimmung zwischen Amtsinhaber Blatter und seinem Gegenkandidaten Prinz Ali bin al-Hussein an diesem Freitag beim FIFA-Kongress in Zürich gelten unter anderen diese Vorschriften:
- Zur Zulassung zur Wahl muss jeder Kandidat von einem Verband vorgeschlagen werden und von mindestens fünf Verbänden Unterstützerschreiben vorlegen.
- Die Wahl findet immer durch den FIFA-Kongress in geheimer Abstimmung statt.
- Wahlberechtigt sind alle 209 Mitgliedsverbände der FIFA mit je einer Stimme. Diese verteilen sich derzeit folgendermaßen auf die sechs Konföderationen: Afrika 54, Asien 46, Europa 53, Nord- und Mittelamerika 35, Ozeanien 11, Südamerika 10.
Lesen Sie hier: FIFA-Blatter: "Es wird eine schwere Zeit"
- Wahlberechtigt sind nur anwesende Mitglieder.
- Alle Kandidaten haben vor der Abstimmung ein Rederecht bei dem Kongress.
- Im ersten Wahlgang sind zwei Drittel der Stimmen für die Wahl erforderlich (derzeit 140). Im zweiten Wahlgang genügt eine einfache Mehrheit von mehr als 50 Prozent der Stimmen (derzeit 105).
- Die Amtszeit des neuen Präsidenten beginnt mit dem Ende des Kongresses, bei dem er gewählt wurde. Sie beträgt vier Jahre. Wahlkongresse finden immer am Hauptsitz der FIFA in Zürich statt.