Schweiz historisch im Achtelfinale - Albaner besiegen Rumänen
Lille/Lyon - Die Schweiz hat im vierten Anlauf zum ersten Mal die K.o.-Runde einer Fußball-Europameisterschaft erreicht. Durch ein 0:0 gegen Frankreich sicherten sich die Eidgenossen am Sonntag in Lille Platz zwei der Gruppe A hinter dem Gastgeber. Albanien darf als Gruppendritter auf das Achtelfinale hoffen. Beim 1:0 (1:0) gegen Rumänien erzielte in Lyon Mittelstürmer Armando Sadiku in der 43. Minute das erste Tor für den EM-Debütanten. Albanien mit dem Kölner Bundesligaprofi Mergim Mavraj kann mit drei Punkten als einer der vier besten Gruppendritten in die nächste Runde einziehen.
Die albanischen Fans unter den 49 752 Zuschauern feierten den Erfolg wie einen Turniersieg. "Das war so emotional, das kann ich gar nicht beschreiben. Ich bin sehr glücklich", sagte Sadiku. Nun muss das albanische Team des italienischen Trainers Gianni De Biasi in den kommenden Tagen die letzten Spiele der anderen Staffeln abwarten, um Gewissheit über einen möglichen Einzug in die Runde der letzten 16 Teams zu bekommen. Für Rumänien ist die EM als Gruppenvierter mit nur einem Punkt beendet.
Da brechen alle Dämme: Die Albaner feiern den 1:0-Siegtreffer gegen Rumänien wie den Turniersieg. Foto: dpa
Warten auf den Gegner - Schweiz könnte auf Deutschland treffen
Achtelfinal-Gegner der Schweizer mit ihren Bundesliga-Legionären am Samstag in St. Etiene könnte die deutsche Nationalmannschaft sein. "Die Gruppe war nicht so leicht, das hat man gesehen. Aber es war eine großartige Leistung der Mannschaft", sagte Granit Xhaka. Frankreich spielt am Sonntag in Lyon gegen einen Gruppendritten um den Einzug ins Viertelfinale. "Die ganze Welt erhofft mehr, die Spieler auch, ich auch. Es gibt aber wenige Mannschaft, die dominieren. Das erste Ziel ist erreicht. Wir sind als Erster weiter", sagte Frankreichs Trainer Didier Deschamps.
Die deutsche Nationalmannschaft geht siegessicher in das letzte Gruppenspiel gegen Nordirland. "Wichtig ist, dass wir uns nicht beirren lassen", sagte Teammanager Oliver Bierhoff vor der Partie am Dienstag im Pariser Prinzenpark. "Ein Turnier ist schwierig, da marschiert man nicht durch." Auf die Kritik an der Offensive entgegnete Stürmer Thomas Müller im Teamcamp in Èvian-les Bains: "Wir sind jetzt nicht beunruhigt."
Die DFB-Elf startete mit allen 23 Spielern in die Vorbereitung. Beim Training machte auch Jérôme Boateng mit. Der 27 Jahre alte Abwehrspieler war nach dem 0:0 gegen Polen im zweiten Spiel wegen einer Hüftprellung behandelt worden.
Weiter Probleme mit gewaltbereiten Hooligans
Randalierende Fans bleiben für die Teams und die UEFA weiter ein echtes Problem. Kroatiens Spielmacher Ivan Rakitic appellierte an die Europäische Fußball-Union, seine Mannschaft nach den Ausschreitungen am Freitag nicht auszuschließen. Kroatische Fans hatten in Saint-Etienne für eine Unterbrechung des Spiels gegen Tschechien gesorgt. Die UEFA wird am Montag eine Entscheidung in dem Fall verkünden.
Die UEFA ermittelt auch gegen Belgien und Ungarn. Beide Verbände müssen mit Geldstrafen rechnen. Während des Spiels der Ungarn gegen Island (1:1) am Samstag in Marseille hatten einige Anhänger Feuerwerkskörper gezündet. Ähnliches passierte im belgischen Block beim 3:0-Erfolg in Bordeaux gegen Irland.
Walisische Fans sollten sich keine Sorgen wegen möglicher Ausschreitungen russischer Hooligans am Montag machen, sagte Wales-Trainer Chris Coleman. "Macht was ihr immer tut. Genießt das Spiel, genießt die Atmosphäre, am besten zusammen."