Schweinsteiger: Das Spezialkraft-Comeback

Als Bastian Schweinsteiger (für Khedira) kam, drehte sich das Spiel – weil er als Zweikämpfer, Antreiber und Gefahrenquelle stets präsent war. Lahm dagegen überzeugt im Mittelfeld noch nicht.
von  Patrick Strasser
Bastian Schweinsteiger spielte gegen Ghana das erste Mal bei dieser WM.
Bastian Schweinsteiger spielte gegen Ghana das erste Mal bei dieser WM. © dpa

Fortaleza - Kaum zu glauben: Das 2:2 gegen Ghana war das erste Remis von Bundestrainer Joachim Löw in einem Turnierspiel überhaupt. Und eines der eher wenigen Länderspiele, in denen er nach einem Rückstand genau die richtigen Spieler brachte: In Minute 69, als man gerade die Kontrolle über die Partie verloren hatte, kamen Miro Klose und Bastian Schweinsteiger für Mario Götze, den Schützen zum 1:0, und Sami Khedira. Was mehr als das 2:2 brachte.

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Und zwar die Erkenntnis, wie wichtig Schweinsteiger als „Spezialkraft“ (O-Ton Löw) ist für dieses Team. Es waren seine ersten WM-Minuten 2014, sofort war der Vizekapitän präsent. Als Zweikämpfer, Antreiber, Gefahrenquelle. Und Indirekt-Vorbereiter: Er holte die Ecke vor dem 2:2 heraus. Sowohl Klose als auch Schweinsteiger hätten „frische Impulse“ gebracht und „neue Kräfte mobilisiert“, lobte Löw. Klose wird sich fügen und am Donnerstag im Gruppenfinale gegen die USA (deren zweites Match gegen Portugal wurde bei Redaktionsschluss nicht angepfiffen) wieder auf der Bank sitzen. Aber kann Löw nach diesem starken Auftritt Schweinsteiger draußen lassen?

Schwierig. Es sieht wohl so aus, dass Sami Khedira, der Sechser von Real Madrid, weichen muss. „Bei diesem Tempo und bei diesen Bedingungen ist Sami körperlich ein bisschen an die Grenzen gekommen“, analysierte Löw. Mehr als das. Er ist verletzt. Eine Innenbandzerrung im linken Knie – Einsatz gegen die USA gefährdet.

Also wird er in Recife wohl Schweinsteiger für Khedira bringen und damit ein Bayern-Trio im Maschinenraum des Spiels aufstellen: Schweinsteiger, Lahm, Kroos. Auf die drei hatte schon Bayern-Trainer Pep Guardiola im Herbst gesetzt als sein Liebling Thiago verletzt fehlte. Bayern spielte mit den besten Fußball der vergangenen Saison.

<strong>Alles zur WM 2014 mit der AZ</strong> ist von Lahms Qualitäten überzeugt – aber nicht im Mittelfeld: „Ich liebe Lahm. Als Außenverteidiger. Immer wieder herausragend sind seine Flügelläufte über links, wenn er dann in die Mitte zieht und selber abschließt. Das ist kaum zu verteidigen. Aber es war nun mal Löws Entscheidung, ihn im Mittelfeld einzusetzen“, sagte Mourinho bei „Yahoo Eurosport“.  Denkt Löw nun um?

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