Schweinsteiger & Co: Tempo machen, bitte!

Nach der Geschwindigkeits-Debatte mit Bayerns Manager Hoeneß steht Bundestrainer Löw gegen Liechtenstein unter Druck: „Wir müssen zulegen!“
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Schnelles Spiel ließ Bundestrainer Joachim Löw beim Abschlusstraining üben. Am Ball Bastian Schweinsteiger.
firo/Augenklick Schnelles Spiel ließ Bundestrainer Joachim Löw beim Abschlusstraining üben. Am Ball Bastian Schweinsteiger.

Nach der Geschwindigkeits-Debatte mit Bayerns Manager Hoeneß steht Bundestrainer Löw gegen Liechtenstein unter Druck: „Wir müssen zulegen!“

LEIPZIG Vier Trainingseinheiten und ein Fitnesstest. Mehr nicht. Aber Bundestrainer Joachim Löw muss ja froh sein, wenn er seinen Nationalelf-Kader einmal länger als drei, vier Tage beisammen hat. Freilich werden die Trainingstage von Leipzig reichen, um am Samstag (20 Uhr, ZDF live) Liechtenstein, aktuell auf Rang 151 der Fifa-Weltrangliste, auf dem Weg zur WM in Südafrika 2010 zu besiegen.

Doch darauf kommt es nicht an. Ein überzeugender, ansehnlicher Sieg soll es sein. Nicht nur ein Drei-Punkte-Pflichterfolg, der die beiden vorangegangenen Niederlagen in den Tests gegen England (1:2) und Norwegen (0:1) vergessen macht. Ein Erfolg mit Show-Charakter soll es schon sein. Und eine Demonstration in eigener Sache. Denn in den letzten Tagen und Wochen ist eine Stildebatte im deutschen Fußball ausgetragen worden. Eine Debatte über Schnelligkeit. Auslöser war Bundestrainer Joachim Löw selbst, der Geschwindigkeitsübertretungen innerhalb der Liga bei den Vereinen nicht registrieren konnte. Sein Vorwurf: International hinkte man hinterher, weil das Spieltempo lahme.

„Wir machen seit der WM 2006 Untersuchungen über läuferische Elemente und vergleichen die Bundesliga mit anderen Ligen", so Löw, „da gibt es Unterschiede und eindeutige Erkenntnisse: Die Anzahl der Sprints lässt zu wünschen übrig, da müssen wir an Intensität zulegen. Müssen! Nicht sollen! Es ist keine optische Täuschung, dass in England schneller gespielt wird." Punkt eins.

Und auch bei Punkt zwei hat Löw seine Theorie: „Die meisten Tore fallen heutzutage nicht nach Standardsituationen, sondern nach Ballgewinn in den fünf, sechs Sekunden, wenn der Gegner nicht organisiert ist. Das kann man trainieren. Da gibt es dann Zeitvorgaben: Innerhalb von sechs Sekunden nach Ballgewinn abschließen, sonst ist die Übung verfehlt." Große europäische Klubs trainieren das, bei Barcelona etwa in einer speziellen Übungsform mit acht Bällen gleichzeitig. Koordination ist gut, Geschwindigkeit ist alles.

Nach seinen Vorträgen stieß Löw in der Liga auf Kritik. Besserwisserei wird den DFB-Trainern vorgeworfen, es fehle eine spezifische Zusammenarbeit mit den Vereinen. Bayern-Manager Uli Hoeneß sagte: „Ich mag nicht dieses ,Das wissen wir besser, das macht ihr schlechter’." Löw und DFB-Teammanager Oliver Bierhoff hatten verärgert auf die Attacken reagiert.

Daher steht Spiel- und Spielerbeschleuniger Löw gegen Liechtenstein unter besonderer Beobachtung. Für Löw gilt also in Leipzig: Tempo machen, bitte!

Patrick Strasser

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.