Schweden-Kapitän Graqvist: Bayern-Star Müller muss sich in Acht nehmen
Nach dem Nationalmannschaftsende von Zlatan Ibrahimovic ist Andreas Granqvist sein legitimer Nachfolger - als Kapitän und Krieger auf dem Platz. Thomas Müller sollte sich schon mal warm anziehen.
Sotschi - Für die deutsche Nationalmannschaft ist es ein Endspiel gegen Schweden. Die Mannschaft, die gegen Südkorea bereits drei Punkte eingeheimst hat. Seit dem Rücktritt von Superstar Zlatan Ibrahimovic könnte man ein leichtes tun, die Schweden zu unterschätzen. Immerhin war der exzentrische Stürmer jahrelang der Cristiano Ronaldo seiner Mannschaft, der das Spiel oft allein entschied.
Nun haben die Schweden als Team die WM-Qualifikation geschafft. Als Team, das einen neuen Anführer gefunden hat. Einen Anführer, der inzwischen 33 Jahre alt und in Russland seine erste WM spielt. In Russland hingegen spielt er bereits seit fünf Jahren.
Granqvist: Ein Kämpfer - doch das Gegenteil von Ibrahimovic
Andreas Granqvist ist nicht minder ein Krieger. Und doch ist er das Gegenteil von Zlatan Ibrahimovic. Er ist alles andere als exzentrisch. Er stellt sich nicht in den Vordergrund und lässt sich selbst feiern. Ihm würde vermutlich auch niemals in den Sinn kommen, sich mit Gott gleich zu stellen.
Granqvist, der 2017 zum ersten Mal zu Schwedens Fußballer des Jahres gekürt wurde, gehört zur unangenehmen Sorte Innenverteidiger. Zur alten Schule. Er ist mit 1,93 Meter und 85 Kilogramm eine Wucht vor dem eigenen Tor. "Grane" ist sein Spitzname, schwedisch für Baum.
Granqvist besticht nicht mit Schnelligkeit oder Wendigkeit. Der Abwehrmann, der bis zur vergangenen Saison bei FK Krasnodar unter Vertrag stand, grätscht und blockt, verteidigt mit der ganzen Macht seines Körpers.
Schwedens Abwehr-Bollwerk
Seine Philosophie: "Wir kämpfen, wir sind Krieger und tun das, was wir tun sollen." Die deutsche Nationalelf sollte gewarnt sein, insbesondere die Offensivspieler um Timo Werner, Mario Gomez, Thomas Müller. Vor dem Spiel gegen Deutschland sagte er: "Wir können nicht wie Mexiko spielen, wir haben andere Spielertypen."
Das hat auch Joachim Löw erkannt. "Schweden verteidigt super, da fühlen sie sich einfach wohl", sagte der Bundestrainer vor. Bereits in den Playoffs der WM-Qualifikation verzweifelte Italien am Abwehrriegel der Schweden. Sah kein Durchkommen durch Bollwerk, das von Andreas Granqvist angeführt wird.
Die erste WM mit 33
Nun also das zweite Gruppenspiel gegen den Weltmeister. Bei seiner ersten WM überhaupt. Seit 2006 spielt der 33-Jährige in der Nationalmannschaft, bei der WM in Deutschland, als der Gastgeber die Schweden im Achtelfinale 2: 0 besiegte, war er noch nicht dabei.
2010 und 2014 gelang den Skandinaviern die Qualifikation nicht. Nun will es Granqvist gegen die DFB-Elf wissen. Für sich und vor allem für sein Team. Jogis Offensivspieler sollten gewarnt sein.
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