Schwarz-rot-goldenes Neunerln: Die AZ checkt die Kandidaten für den DFB-Sturm

Seefeld - Rien ne va plus - nichts geht mehr! Bundestrainer Joachim Löw hat seinen 26-Mann-Kader für die EM zusammen, am Dienstag meldete der DFB das offizielle Aufgebot ohne Veränderungen bei der Uefa.
Kroos, Goretzka und Musiala rechtzeitig fit
Heißt: Auch der von seiner Covid-19-Erkrankung genesene Toni Kroos ist fit für den EM-Start gegen Frankreich am 15. Juni, genauso Jamal Musiala. Und er: Leon Goretzka. Der Bayern-Profi traf am Dienstagmittag im Trainingscamp in Seefeld ein, er verstärkt das deutsche Mittelfeld. Und natürlich auch den Angriff, Goretzka ist als torgefährlicher Spieler bekannt.
Ganz vorne aber, hat der Bundestrainer andere Optionen. Sechs Kandidaten, die für die Position als Mittelstürmer in Frage kommen. Wer hat die besten Karten? Die AZ erklärt das schwarz-rot-goldene Neunerln.
Serge Gnabry (25)
"Ich will in jedem Spiel auf jeden Fall ein Tor schießen, das wäre super", kündigte der Bayern-Angreifer vor dem Test gegen Dänemark am Mittwoch (21 Uhr/RTL) in Innsbruck selbstbewusst an.
Gnabry hat im DFB-Team schon als Neuner agiert, seine Bilanz ist mit 15 Toren in 19 Partien herausragend. "Wenn man keinen Lewandowski oder Haaland hat, ist es ein anderes Spiel", erklärte Gnabry: "Wir haben so viel Qualität über die Flügel oder dahinter. Ich mache mir keine Sorgen, dass wir offensiv nicht gut genug sein werden bei der EM." Und ja, Gnabry verriet auch, dass er sich als Mittelstürmer "sehr wohl" fühlt: "Weil man näher am Tor ist. Ich liebe es, Tore zu schießen."
Leroy Sané (25)
Dieses Gefühl liebt natürlich auch Gnabrys Bayern-Kollege Sané. Sechs Tore in 27 Länderspielen gelangen ihm bislang. "Leroy hat eine wahnsinnige Entwicklung hinter sich, was seine Einstellung zum Beruf angeht", schwärmte DFB-Co-Trainer Marcus Sorg. Im Training präsentiert sich Sané dann auch extrem torhungrig.
Timo Werner (25)
Am Donnerstag trifft der Champions-League-Sieger mit seinen Mitspielern vom FC Chelsea in Seefeld ein. Werner hatte bei Löw zuletzt einen schweren Stand, er vergab zu viele Chancen. Deshalb wird er zunächst wohl nur die Jokerrolle einnehmen.
Kai Havertz (21)
Und wo spielt Chelseas Final-Held? Das ist eine der kniffligsten Fragen für den Bundestrainer. Havertz demonstrierte im Finale gegen Manchester City - nicht nur wegen seines Siegtores -, dass er auf Weltklasseniveau agieren kann. Im DFB-Team wartet der Offensiv-Star noch auf seinen ganz großen Durchbruch, bei der EM könnte es so weit sein. Technisch ist Havertz der wohl beste deutsche Spieler, er könnte - wie im Königsklassen-Finale - als "falscher" Neuer auflaufen.
Thomas Müller (31)
Bayerns Allzweckwaffe ist freilich auch eine Option für ganz vorne. "Er macht offensiv immer was möglich, ist unheimlich effektiv", sagte Gnabry: "Er tut jeder Mannschaft gut. Es ist schön, Thomas Müller hier zu haben."
Der Ur-Bayer hat seinen Platz gegen Dänemark sicher. "Ich will der Katalysator sein, der den Turbo bei den Mitspielern zünden kann", sagte Müller. Er kann als Achter, Zehner oder Neuner spielen.
Kevin Volland (28)
Der Monaco-Stürmer und frühere Löwen-Spieler könnte zur deutschen EM-Überraschung werden. "Kevin ist extrem wuchtig und mit dem Rücken zum Tor wirklich überragend", sagte Mats Hummels: "Auch für uns schwere Jungs ist da oft nichts zu holen, weil er körperlich gut ist und seinen tiefen Schwerpunkt gut einsetzt."
Volland habe "Waffen, die sonst keiner im Team hat", ergänzte der Dortmund-Star. Darf Volland gegen Dänemark sogar von Beginn an ran?