Schuster wittert Verschwörung

Real Madrid siegt zwar mit 3:2 gegen den Tabellenvorletzten Athletic Bilbao, doch der "blonde Engel" fühlt sich von den Schiedsrichtern massiv benachteiligt.
von  Abendzeitung
Denkt sich seinen Teil, wenn es um die Schiedsrichter-Leistungen geht: Real Madrids Trainer Bernd Schuster.
Denkt sich seinen Teil, wenn es um die Schiedsrichter-Leistungen geht: Real Madrids Trainer Bernd Schuster. © AP

MADRID - Real Madrid siegt zwar mit 3:2 gegen den Tabellenvorletzten Athletic Bilbao, doch der "blonde Engel" fühlt sich von den Schiedsrichtern massiv benachteiligt.

Kaum läuft es beim erfolgsverwöhnten spanischen Rekordmeister Real Madrid nicht wie gewohnt, schon werden Verschwörungstheorien heraufbeschworen. Denn natürlich sind Schuld an der Klein-Misere - nur man selber nicht. Und was wäre der Fußball, wenn man nicht die Schiedsrichter für alles verantwortlich machen könnte.

Trainer Bernd Schuster ließ mit einem provokanten Torjubel Dampf ab, und Sportdirektor Predrag Mijatovic witterte eine Verschwörung: Zwar hat Real Madrid den Kontakt zur Spitze in der Primera Division gehalten, doch der Unmut über die Schiedsrichter hielt die Freude beim spanischen Fußball-Meister nach dem 3:2 gegen den Tabellenvorletzten Athletic Bilbao in Grenzen. Während Schuster nach zuletzt geäußerter scharfer Schiri-Schelte diesmal jeglichen Kommentar zur Leistung des Unparteiischen verweigerte, redete sich Mijatovic in Rage. „Jemand will offenbar nicht, dass wir zum dritten Mal in Folge Meister werden. Wir sind sehr erbost und in Sorge“, sagte Mijatovic. Die Gemüter bei Real erhitzte ein unberechtigter Foulelfmeter für Bilbao, den Iraola (44.) zum zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich verwandelte. „Die Entscheidungen gegen uns sind zu viele Zufälle“, meinte Mijatovic. Allerdings sah bei Bilbao auch Amorebieta nach einem groben Foulspiel die Rote Karte (77.).

Bei Schuster entlud sich der Schiedsrichter-Frust nach dem 3:2 durch Gonzalo Higuain (58.), als der deutsche Coach den Arm mehrmals zu einer provokanten Geste reckte. Bei der Analyse gab sich der „blonde Engel“ dann wieder fromm und beschränkte sich auf ein sportliches Resümee.

„Nach einem Spiel in der Champions League wie unserem 1:2 bei Juventus Turin ist es immer etwas schwieriger. Deshalb war dieser Sieg sehr wichtig. Wir haben weiter Kontakt zur Spitze, darüber sind wir froh“, erklärte Schuster bei nur noch einem Punkt Rückstand auf den FC Valencia.

Während Erzrivale FC Barcelona wie beim 5:0 gegen UD Almeria glänzt, bietet Real zurzeit jedoch eher biedere Hausmannskost. Gegen Bilbao taten sich die Königlichen trotz der frühen Führung durch Wesley Sneijder (12.) und Higuain (28.) schwer. Ein Kontrastprogramm zu Real lieferte der FC Villarreal. „So schön kann Fußball sein“, titelte die Sportzeitung Marca. Allerdings gab Villarreal beim 4:4 gegen Atletico Madrid zwei Zähler ab und musste Real in der Tabelle passieren lassen.

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