Schock für Hoffenheim! DFB ermittelt wegen Verstoß gegen Anti-Doping-Regeln
FRANKFURT - Droht Hoffenheim eine Doping-Debatte? Oder war alles nur ein blödes Versehen? Der Kontrollausschuss des DFB hat gegen die Hoffenheimer Spieler Andreas Ibertsberger und Christoph Janker Ermittlungen wegen des Verstoßes gegen die Anti-Doping-Richtlinien aufgenommen.
Die beiden Profis des Bundesliga-Herbstmeisters sollen nicht wie vorgeschrieben unmittelbar nach dem Abpfiff der Partie am 7. Februar bei Borussia Mönchengladbach (1:1) zur Doping-Kontrolle erschienen sein.
Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick wollte den Vorgang am Samstag vor dem Bundesliga-Spiel beim VfB Stuttgart nicht kommentieren. „Das ist ein schwebendes Verfahren. Deshalb können wir dazu nichts sagen“, meinte Rangnick beim Fernsehsender „Premiere“. Die beiden für die Doping-Probe ausgelosten Spieler seien erst nach der Teilnahme an der Mannschaftssitzung mit zehn Minuten Verspätung zu den Kontrolleuren gekommen, teilte der DFB am Samstag mit. Die Ergebnisse der Doping- Proben bei Ibertsberger und Janker seien negativ ausgefallen. Die Anti-Doping-Kommission des DFB habe die Ermittlungen beim Kontrollausschuss beantragt.
„Der Fall ähnelt auf den ersten Blick dem Sachverhalt des Verfahrens gegen die italienischen Spieler Daniele Mannini und Davide Possanzini vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS, der die beiden am 29. Januar 2009 zu einer einjährigen Sperre verurteilte“, sagte Kontrollausschuss-Chef Rainer Koch. „Ob diese Entscheidung tatsächlich auch für den Fall der beiden Hoffenheimer Profis anwendbar ist“, müsse nun zunächst einmal vom DFB-Kontrollausschuss genauestens geprüft werden. „Ein Jahr Sperre ist auf den ersten Blick eine harte und unverhältnismäßige Entscheidung, auf der anderen Seite gibt es klare Regeln“, sagte Koch, der auch Vorsitzender der DFB- Anti-Doping-Kommission ist.
Hoffenheim wurde am Freitag über die Ermittlungen schriftlich informiert. Auch Borussia Mönchengladbach sei in dieser Angelegenheit in Kenntnis gesetzt worden. Die Gladbacher haben bisher nach eigenen Angaben nicht über einen Einspruch gegen die Spielwertung beraten.