Schneider rechtfertigt Schalker Transferpolitik

Nach seinem angekündigte Aus als Sportchef beim kriselnden Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 hat sich Jochen Schneider den Club-Mitgliedern gestellt. Im Mittelpunkt steht die Transferpolitik.
dpa |
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Jochen Schneider war 2019 als Sportchef nach Gelsenkirchen gekommen.
Jochen Schneider war 2019 als Sportchef nach Gelsenkirchen gekommen. © Guido Kirchner/dpa
Gelsenkirchen

Jochen Schneider hat nach seinem angekündigten Aus als Sportchef beim FC Schalke 04 die viel kritisierte Personalpolitik der vergangenen Monate verteidigt.

Etliche getätigte und nicht getätigte Transfers hätten mit der angespannten finanziellen Lage des Tabellenletzten der Fußball-Bundesliga zu tun. Beim Schalker Online-Format "mitGEredet digital" am Dienstagabend räumte Schneider im Gespräch mit Mitgliedern auch ein, dass die Trennung von Vedad Ibisevic ein Fehler gewesen sei.

Die Beziehung zwischen dem Angreifer und dem damaligen Trainer Manuel Baum sei "problembehaftet" gewesen. Schalke hatte sich von Ibisevic, der erst im vergangenen Sommer nach Gelsenkirchen gekommen war, wieder getrennt. "Es war ein Fehler, Vedad zu suspendieren", sagte Schneider nun. "Auf Vedad lasse ich nichts kommen."

Schneider wehrte sich zudem dagegen, Breel Embolo 2019 unter Wert an Borussia Mönchengladbach abgegeben zu haben. "Das war der Marktwert", sagte Schneider zu den rund elf Millionen Euro, die Schalke für den Schweizer Nationalstürmer bekommen hatte. Embolo war 2016 für gut 25 Millionen Euro vom FC Basel verpflichtet worden. "Der Punkt ist, dass Breel Embolo zu teuer eingekauft wurde", befand Schneider weiter.

Den vom FC Everton in der Vorsaison ausgeliehenen Jonjoe Kenny mussten die Königsblauen im vergangenen Sommer wieder ziehen lassen, weil sie sich den Rechtsverteidiger nicht leisten konnten. In 23 Monaten habe der abgestürzte ehemalige Spitzenclub gerade drei Spieler gekauft: Ozan Kabak, Benito Raman und Bernard Tekpetey. Er habe deswegen "nicht gejammert, aber man muss sehen, unter welchen Möglichkeiten wir gearbeitet haben".

Die Schalker, die 2018 noch Vizemeister gewesen waren, hatten nach dem Fast-Abstieg 2019 plötzlich ein großes finanzielles Problem, was sich durch das erneute Verpassen des Europapokals 2020 und die Corona-Krise noch einmal vergrößerte und zu einem rigorosen Sparkurs führte. So habe der Club etwa ein Angebot zur Vertragsverlängerung von Leistungsträger Daniel Caligiuri im vergangenen Sommer zurückziehen müssen. Caligiuri wechselte dann zum FC Augsburg.

Trotz der Umstände bereut es Schneider nach eigener Aussage, nicht vehementer auf Transfers gedrängt zu haben. "Ich hätte bei Transfers auch mehr auf mich selbst, als auf andere hören sollen", sagte Schneider, der 2019 als Sportchef nach Gelsenkirchen gekommen war und zuletzt monatelang in der Kritik stand. Am Dienstag hatte der Revierclub dann angekündigt, sich von Schneider zu trennen, sobald ein Nachfolger gefunden sei. Spätestens am Saisonende ist für den 50-Jährigen aber Schluss auf Schalke.

© dpa-infocom, dpa:210217-99-471847/2

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  • am 18.02.2021 00:24 Uhr / Bewertung:

    Ja die Transferpolitik! An Transfer kann man nur denken, wenn eine gefestigte Mannschaft vorhanden ist. So wird dem FCB nichts anderes übrig bleiben, als den Haaland zu verpflichten - denn ohne angesagten Torjäger dümpelt die Mannschaft dahin - und nach unten fährt der Fahrstuhl leichter als nach oben!

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