Schmähplakat: Rapid Wien droht Nachspiel
Wien - In der Gruppenphase hatten sich die berüchigten Fans von Rapid Wien noch weitgehend tatdellos benommen, jetzt griffen sie ganz tief in ihre unterste Schublade.
Und so muss der österreichischen Vizemeister nach dem Aus in der Europa League - insgesamt schlug nach beiden Spielen eine 0:10-Niederlage zu Buche - eine harte Strafe durch die Europäische Fußball-Union (UEFA).
Was war passiert? Am Donnerstagabend entrollten Rapid-Fans während des Zwischenrunden-Rückspiels gegen den FC Valencia (0:4) ein riesiges Transparent mit der Aufschrift "Puta Valencia" ("Hure Valencia").
Rapid entschuldigte sich nach dem Spiel für das Verhalten der Fans. Die Wortwahl sei "absolut abzulehnen", sagte ein Klubsprecher. Der österreichische Rekordmeister kündigte zudem eine Überprüfung an, wie das Transparent überhaupt ins Stadion gelangen konnte.
Offizielle Äußerungen von UEFA-Seite gab es zunächst nicht. Wien hatte bereits das Hinspiel in Valencia mit 0:6 verloren und war auch im heimischen Stadion ohne jede Chance. Auch Weltmeister Shkodran Mustafi, der seit 2014 für die Spanier spielt, erzielte am Donnerstagabend einen Treffer.
Valencia als Klub und seine Funktionäre wurden auf einem riesigen Transparent sowie einigen kleineren Spruchbändern übel beschimpft. Nachdem der Kommunikationschef und der Präsident der Spanier während der langen 20 Minuten, in welchen das Banner vor der Fankurve prangte, heftig protestiert hatten, ließen es die UEFA-Offiziellen entfernen, heißt es auf "orf.at".
Rapid werde genau untersuchen, wie ein Transparent mit diesen Ausmaßen vom Verein unkontrolliert in das Stadion gelangen konnte, sagte demnach Pressesprecher Peter Klinglmüller. Barisic hatte sich davor schon bei Valencia-Trainer Gary Neville entschuldigt, Rapid-Präsident Michael Krammer bei der Vereinspräsidentin der Spanier, Lay Hoon Chan.
"Dabei sollten wir es jetzt auch belassen", deutete Neville an, dass Valencia auf einen offiziellen Protest bei der UEFA vielleicht sogar verzichtet. Eine Geldstrafe oder Schlimmeres droht dennoch.
Sportlicher Negativrekord
Noch nie ist ein Team in der K.-o.-Phase der Europa League derart klar ausgeschieden.
Die bisher schlimmsten Europa-League-Pleiten waren:
Spartak Moskau - FC Porto 3:10 (Viertelfinale 2010/2011)
Red Bull Salzburg - Metalist Charkiw 1:8 (Sechzehntelfinale 2011/2012)
Besiktas Istanbul - Dynamo Kiew 1:8 (Sechzehntelfinaleeague 2010/2011)
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