Schlaganfall? Cassano in Klinik
Mailand - „Dem Jungen geht's nicht gut, wir untersuchen ihn noch“, sagte Mannschaftsarzt Rodolfo Tavana zum Zustand des 29-Jährigen. „Die Symptome lassen auf einen leichten Schlaganfall schließen“, ergänzte der behandelnde Arzt Roberto Sterzi. Cassano war auf der Rückreise nach dem 3:2-Auswärtssieg am Samstag beim AS Rom schwindelig geworden, der Nationalspieler litt urplötzlich an Seh- und Sprechstörungen. Cassano wurde unmittelbar nach der Landung in die Mailänder Poliklinik gebracht, wo der Stürmer auf der neurologischen Station auch am Montag noch untersucht wurde.
Angesichts der Erkrankung Cassanos rückte die Pflichtaufgabe der Rossoneri im Dinamo-Stadion in Minsk, wo Borissow seine Champions-League-Heimspiele austrägt, zunächst einmal in den Hintergrund. „Milan in Sorge um Cassano. Zweite Nacht im Krankenhaus“, schrieb die italienische Sporttageszeitung Gazzetta dello Sport. „Wir hoffen auf das Beste“, sagte Cassanos Mutter Giovanna mit Tränen in den Augen. Zumindest vorsichtige Entwarnung gaben am Montagnachmittag Milans Offizielle, ohne allerdings näher auf den Zustand Cassanos einzugehen. „Ich habe Sonntag mit ihm gesprochen, er scheint sich zu erholen. Die ganze Mannschaft ist geschockt“, sagte Trainer Massimiliano Allegri vor dem Abflug nach Weißrussland. Und Vizepräsident Adriano Galliani fügte hinzu: „Er ist guten Mutes.“
Sportlich läuft es zwar für Milan nach sieben Siegen aus den letzten acht Pflichtspielen, und für den Einzug in die K.o.-Phase der Champions League könnte dem siebenmaligen Titelträger bereits ein Punkt reichen. Doch die Ungewissheit über den genauen Gesundheitszustand Cassanos sorgt für Unruhe bei den Lombarden – nicht zuletzt deshalb, weil auch Gennaro Gattuso wegen einer Nervenerkrankung (gelähmter Sehnerv) monatelang ausfällt. „Es kam völlig unerwartet, es ist vergleichbar mit Gattusos Fall. So etwas ist noch nie passiert“, sagte Galliani: 'Aber Cassano ist stark – genauso wie Rino (Gattuso, d. Red.). Alles wird gut."
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