Schiedsrichter Gräfe bekräftigt Kritik an Fandel und Krug

Manuel Gräfe hat seine Kritik an den Schiedsrichter-Topfunktionären Herbert Fandel und Hellmut Krug nach dem Krisentreffen in der DFB-Zentrale bekräftigt.
Frankfurt/Main - Er wolle weiterhin für mehr Gerechtigkeit und Transparenz sorgen, teilte Gräfe am Dienstagabend in einer persönlichen Erklärung mit. "Der Einfluss von Herbert Fandel und Hellmut Krug sorgt leider immer noch für das Gegenteil. Wo dieses hinführt, haben wir zum Beispiel leider an den Leistungen der Saison 2015/16 sehen müssen und sehen es nun auch bei der unzulänglichen Behandlung des Themas Videobeweis", erklärte Gräfe. Es obliege nun dem Deutschen Fußball-Bund, für Veränderungen zu sorgen.
Schiedsrichter-Gespräch nach Gräfe-Kritik: "Vorwürfe angesprochen"
Bundesliga-Schiedsrichter Manuel Gräfe ist nach seiner Kritik am Aufstieg seines Kollegen Felix Zwayer am Dienstag zum Rapport beim Deutschen Fußball-Bund erschienen. "In dem knapp vierstündigen Gespräch wurden die verschiedenen Sichtweisen und Vorwürfe in aller Offenheit angesprochen", wird DFB-Vizepräsident Ronny Zimmerman in einer Mitteilung zitiert. Die Eindrücke aus dieser Unterredung würden in einem nächsten Schritt analysiert. An dem Gespräch in der DFB-Zentrale in Frankfurt am Main nahmen unter anderem Schiedsrichter-Sprecher Felix Brych, Lutz Michael Fröhlich (Vorsitzender der Elitekommission), Herbert Fandel (Vorsitzender DFB-Schiedsrichterausschuss), Hellmut Krug (DFB-Schiedsrichtermanager) und Willi Hink (DFB-Direktor) teil.
Gräfe hatte in einem Zeitungsinterview im August den ehemaligen Schiedsrichter-Bossen Hellmut Krug und Herbert Fandel "Vetternwirtschaft" bei der Auswahl und Nominierung der Unparteiischen vorgeworfen. Krug rügte danach vor allem die Vorgehensweise von Gräfe. "Wir Referees treffen uns mehrmals im Jahr, deswegen hat uns die Kritik komplett überrascht", sagte er. "Dass ein Schiedsrichter einen Kollegen aus den eigenen Reihen angreift und ihn diskreditiert, das ist für uns unverzeihlich und nicht akzeptabel."
Die vierstündige Sitzung hat anscheinend nicht zum Schiedsrichter-Frieden beigetragen.