Schalke erlebt Debakel in Bremen
Trotz eines guten Starts in die Partie ist Schalke 04 bei Werder Bremen unter die Räder gekommen. Nach der Partie haderte die Mannschaft von Trainer Slomka besonders mit den ausgelassenen Torchancen.
Schalke stürmte, Werder traf: Den Bremern ist im Kampf um die Champions-League- Plätze ein wichtiger 5:1 (2:1)-Sieg gelungen. Im Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga gewannen die Bremer am Samstagnachmittag gegen Schalke 04 unverdient deutlich und zogen durch den Erfolg an den lange besser spielenden Gelsenkirchenern vorbei, die nun zwei Punkte hinter Werder liegen. Für die Bremer, die zuletzt im Sommer 2004 gegen Schalke 04 gewonnen hatten, waren Frank Baumann (19.), Boubacar Sanogo (33.), Markus Rosenberg (58.) und Ivan Klasnic (76./89.) erfolgreich. Das Tor für Schalke erzielte vor 42 100 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion Kevin Kuranyi (42.).
Drei Tage nach dem Aus im Champions-League- Viertelfinale durch das 0:1 in Barcelona zeigten die Schalker fast eine Stunde ein starke Leistung und waren trotz der Zusatzbelastung das lauffreudigere Team. Die Gäste, die auf die verletzten Lewan Kobiaschwili verzichten mussten und überraschend mit Vincente Sanchez im Mittelfeld begannen, agierten offensivstark und setzten Bremen immer wieder unter Druck. Angesichts der zahlreichen Torchancen war allerdings die Effektivität enttäuschend. Während Werder lange Zeit umständlich agierte, suchten die Gäste fast immer den direkten Weg zum Tor. Bremens Keeper Tim Wiese hatte so viel zu tun wie bei noch keinem anderen Heimspiel dieser Saison. Bei der besten von vielen Schalkern Chancen benötigte Wiese in der 9. Minute allerdings die Hilfe von Clemens Fritz, der dem frei vor dem Tor stehenden Halil Altintop den Ball abnahm. Die Bremer spielten eine Woche nach dem Sieg bei Hertha BSC, der nach zuvor nur acht Punkten in neun Spielen neue Hoffnung gegeben hatte, fast eine Stunde mäßig und offenbarten wieder einmal große Probleme in der Defensive. Ohne Daniel Jensen, Hugo Almeida und den ehemaligen Schalker Sebastian Boenisch ließen die Gastgeber den Schalkern zu viel Platz.
Effektive Bremer
Allerdings erwiesen sich die Bremer als überaus effektiv. Sie nutzten gleich ihre zweite Torchance, als Baumann nach Flanke von Petri Pasanen per Kopf seinen ersten Saisontreffer erzielte. Und auch das zweite Werder-Tor war ein Kopfball: Sanogo, der für Klasnic eine Chance in der Startelf erhielt, nutzte eine Flanke von Tim Borowski. Die Schalker zeigten sich zunächst nicht geschockt und wurden kurz vor der Pause belohnt: Der bis dahin blasse Kuranyi nutzte nach einer Ecke des agilen Albert Streit, dass ihn die Bremer nicht eng genug deckten und der ansonsten starke Wiese nicht eingriff. Doch der folgende Sturmlauf nutzte nichts, stattdessen trafen auch nach der Pause die Bremer. Rosenberg nutzte, ebenfalls per Kopf, eine Flanke von Borowski zum dritten Werder-Treffer. Und dann traf auch noch der eingewechselte Klasnic zweimal und machte das Schützenfest perfekt. (dpa)