Sandro Wagner vom FC Bayern München oder Mario Gomez: Wer stürmt bei WM fürs DFB-Team?

Die beiden Mittelstürmer treffen in der Liga – und duellieren sich um einen Platz im Kader für die WM. "Ich hätte es verdient", sagt der Bayer. "Natürlich steht mein Name für Tore", meint der Stuttgarter.
Patrick Strasser |
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Wagner oder Gomez: Wer darf mit zur WM?
Ges/firo/Augenklick Wagner oder Gomez: Wer darf mit zur WM?

Die beiden Mittelstürmer treffen in der Liga – und duellieren sich um einen Platz im Kader für die WM. "Ich hätte es verdient", sagt Sandro Wagner. "Natürlich steht mein Name für Tore", meint Mario Gomez.

München - In der Fremde wagnert's. Als Back-up für Mittelstürmer Robert Lewandowski war der gebürtige Münchner in der Winterpause von der TSG Hoffenheim verpflichtet worden, mittlerweile ist Wagner: der Auswärtsstürmer. Zum dritten Mal seit Januar durfte er von Beginn an spielen, zum dritten Mal auswärts. Wie zuvor in Mainz (2:0) und in Wolfsburg (2:1).

Bereits "vor ein paar Tagen" hatte ihm Trainer Jupp Heynckes verraten, dass er und nicht Toptorjäger Lewandowski dran wäre. "Immer auswärts", das sei "ein bisschen blöd", habe der frühere Mittelstürmer Heynckes ihm gesagt. "Weil er selber weiß, dass es nicht einfach ist", so Wagner.

Beim 4:0 der Bayern in Freiburg kam der 30-Jährige auf sechs Torschüsse, die meisten aller Spieler auf dem Platz, erzielte einen Treffer und verrichtete viel (Lauf-)Arbeit für die Mannschaft. Mit Thomas Müller, der halbrechts hängenden Spitze harmonierte er prächtig. "Thomas und ich verstehen uns, wir kennen uns schon 20 Jahre", sagte Wagner.

Ob mit oder ohne Müller, ob auswärts oder daheim - einer wie er würde auch auf dem Mond auflaufen, wenn er aufgestellt wird. "Es ist schön, dass ich mich belohnen konnte mit einem Tor, das war für mich einfach wichtig", erklärte Wagner, "ich freue mich über jede Minute, die ich spiele. Die brauche ich auch für den Sommer." Für die WM in Russland, seine wohl einzige Chance im Leben auf eine Turnierteilnahme.

Wagner vs. Gomez

Also heißt nicht Robert Lewandowski sein Konkurrent, der Pole ist für die großen Spiele bei Bayern gesetzt. Nein, Wagner liefert sich ein Duell mit Mario Gomez, dem 32-jährigen Mittelstürmer-Routinier vom VfB Stuttgart. Es wird nur einen echten Mittelstürmer, den Typ Stoßstürmer im WM-Kader von Bundestrainer Joachim Löw geben. Timo Werner von RB Leipzig, der spielstarke, schnelle Vollstrecker hat seinen Platz sicher.

Wagner oder Gomez? Beide haben im Januar den Verein gewechselt, Gomez kam aus Wolfsburg zu den Schwaben, beide haben ihre Situation und die Aussichten auf die WM verbessert. Gomez hatte in der Hinrunde im VfL-Trikot nur einmal getroffen, in der Rückrunde für seinen Herzensklub mit dem roten Brustring bereits vier Mal (bei insgesamt 20 Einsätzen), am Sonntag beim 3:2 in Köln sogar doppelt. Wagners Liga-Quote diese Saison: 7 aus 18.

Was er denn zum Doppelpack von Gomez wenige Stunden zuvor sage? "Prinzipiell ist es mir wurscht, wer was macht. Ich schaue nur auf mich", sagte Wagner und hob an zu einer bemerkenswerten Laudatio. Wagner über Wagner: "Ich habe in den letzten Jahren gut gearbeitet, viele Tore gemacht. In jedem Verein, im Abstiegskampf mit Darmstadt, in der Europa League mit Hoffenheim, jetzt bei Bayern im Kampf um die Meisterschaft. Ich bin überzeugt von mir, bin gut drauf. In meinen Augen bin ich der beste deutsche Stürmer, das habe ich schon 1000 Mal gesagt, das wird sich auch nicht ändern."

Ob er das WM-Ticket bekommt? Wagner kennt die Antwort: "Ich hätte es verdient. Jogi Löw entscheidet. Ich bin sehr, sehr positiv, dass ich mitfahren darf."

Ausgang: Högschd offen

Was Gomez dagegenhält: Verlässlichkeit, Erfahrung, 31 Tore in 71 Länderspielen seit Februar 2007. Sein Claim: "Natürlich steht mein Name für Tore". Löw kenne seine Stärken. Nämlich: "Zu wissen, wo im Sechzehner der Ball hinkommt. Wichtig ist, dass er sieht, ob ich fit bin, die Energie und das Selbstbewusstsein habe", sagt Gomez: "Im Moment habe ich das zu 100 Prozent."

Im Länderspieljahr 2017, als Wagner im Juni debütierte, kam Gomez wegen Verletzungen und Confed-Cup-Schonung nur auf zwei Einsätze, erzielte in diesen 85 Minuten zwei Treffer. Wagner steht bei fünf Toren in sieben Partien.

Ende März, wenn die letzten WM-Tests vor der Kader-Nominierung gegen Spanien (23.3.) und Brasilien (27.3.) anstehen, wird Löw beide Stürmer berufen. Wagner gegen Gomez - man sieht sich. Ausgang: Högschd offen.

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