Rumpelstilzchen Jürgen Klopp: Seine besten Ausraster

Jürgen Klopp wegen seiner bodenständigen, kumpelhaften Art bei vielen Fußball-Fans beliebt. Doch immer wieder macht der Dortmund-Trainern auch mit Ausrastern von sich reden. Kann er sich bei seinem Ex-Klub Borussia Dortmund beherrschen?
Berlin - Mit den Schiedsrichtern war Jürgen Klopp zu Mainz- und BVB-Zeiten immer wieder auf Kriegsfuß. Wird es im Spielverlauf eng und der Coach hat das Gefühl seine Mannschaft wird benachteiligt, hat er seine Emotionen kaum mehr im Griff. Dann Tritt die hässliche Fratze von Jürgen Klopp ans Tageslicht.
Brüllend und gestikulierend steht er am Spielfeldrand. So manchem Schiedsrichter geht das zu weit. Deshalb ist Klopp ein häufiger Tribünengast. 2010 wurde er wieder einmal auf die Tribüne verbannt. Dortmund konnte das Spiel in letzter Minute 3:2 gewinnen. Beim Siegesjubel geriet der BVB-Trainer an einen Kölner Fan - es folgte eine Geldstrafe von 5000 Euro.
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Die 4. Offiziellen bekommen Klopps Ärger besonders häufig ab. Einmal außer Rand und Band stürmt Klopp auf sie zu, fletscht die Zähne und drückt ihnen die Schirmmütze ins Gesicht. Die Leidtragenden: Stefan Trautmann (42) 2010 gegen Hamburg (10.000 Euro Geldstrafe), Guido Kleve (37) 2012 gegen Frankfurt (6.000 Euro Geldstrafe) und besonders unpassend, weil auf europäischer Bühne, 2013 gegen Neapel. Klopp wurde für die nächsten beiden Spiele in der Championsleague auf die Tribüne verbannt.
Aber nicht nur mit Schiedsrichtern hat Klopp so seine Probleme. In letzter Zeit gab es auch mit ZDF-Moderatoren und -Experten einige Reibereien. Nach dem Championsleague-Achtelfinale gegen St. Petersburg fragte Moderator Oliver Welke (47) nach dem Binnenverhältnis von Klopp und Kahn, nachdem der ehemalige Bayern-Torwart in einer Kolumne Klopps Kritik an Matthias Sammer (46) als respektlos kritisiert hat. Klopp antwortete trocken, dass die beiden gar kein Verhältnis zueinander hätten. Kahn ließ die Sache aber nicht auf sich beruhen, sondern warf Klopp vor, wer austeilen kann, muss auch einstecken können und darf nicht so sensibel sein. Daraus entwickelte sich dann ein Wortgefecht zwischen den beiden Alpha-Männchen bis Moderator Welke einschritt und die Sendung beendete. Damit verhinderte er möglicherweise einen legendären TV-Streit.
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Der nächste Höhepunkt folgte kurz darauf erneut im ZDF-Studio. Nach der herben 3:0-Niederlage gegen Real Madrid war diesmal Moderator Jochen Breyer (31) der Auslöser für Klopps Ärger. Breyer sprach die schwierige Situation direkt an. "Sie haben gerade gesagt, wir treten natürlich an, aber die Sache ist durch, oder Jürgen Klopp?" Klopp rang sichtlich mit sich, konnte dann aber seine Gefühle doch nicht bremsen. "Wie kann man mir Geld überweisen für meinen Job, wenn ich heute hier stehen und sagen würde: die Sache ist durch? Das wäre genauso doof, wie wenn ich sagen würde, wir hauen die sicher weg", reagierte Klopp genervt.
Doch damit war die Situation für Breyer noch nicht ausgestanden. Klopp legte nach: "Entschuldigung, ich möchte nicht im ZDF-Studio schon wieder mit jemanden aneinander geraten." Breyer versuchte die Situation zu retten und forderte Klopp auf, sich freien Lauf zu lassen und lachte. Doch der Dortmund Trainer war bedient, äffte die Frage des ZDF-Manns nach und fragte genervt, ob das Interview fertig sei. Breyer blieb nur, den Trainer aus dem Studio zu entlassen. Zum Abschluss wendete sich Klopp noch dem sich auffällig zurückhaltenden Oliver Kahn zu, und sagte nicht ohne Ironie im Unterton: "Olli, super heute, wir zwei." Dann pfefferte er das Mikrofon auf das Pult und marschierte aus dem Studio. Breyer blieb verdutzt zurück.
Ob sich Jürgen Klopp als neuer Liverpool-Trainer am Donnerstagabend bei seinem Ex-Verein Borussia Dortmund zusammenreissen kann, bleibt abzuwarten.