Rüdiger gehört zu Flicks Stammpersonal: Antonio, der Königliche
Auf diese Viererkette hat sich Hansi Flick bereits festgelegt. Dabei ist aber nicht von der zuletzt so oft wackligen Abwehrformation die Rede... Da nämlich wäre der Bundestrainer ziemlich glücklich, hätte er seine Besetzung in der Defensive mit Blick auf die Winter-WM in Katar schon gefunden.
Unverrückbar: Antonio Rüdiger
Lediglich ein Baustein der Abwehrreihe gilt für Flick als unverrückbar: Antonio Rüdiger, sein Abwehrchef. Der 29-Jährige ist damit Teil der Achse von vorne nach hinten, der vertikalen Viererkette der deutschen Nationalelf.
Rekordnationaltorhüter Manuel Neuer ist ebenso unantastbar wie sein Vordermann Rüdiger, dann der Sechser und Mittelfeldchef Joshua Kimmich plus Offensivfreigeist Thomas Müller, dessen Rolle Flick auf der Position hinter einer Spitze (eine der großen DFB-Problemzonen!) sieht.
Ganz und gar nicht münchnerisch
Neuer, Rüdiger, Kimmich, Müller - FC Bayern, FC Chelsea und ab 1. Juli Real Madrid, FC Bayern und FC Bayern. Flicks DFB-Achse hätte ganz und gar münchnerisch daherkommen können, doch bei den Transferbemühungen um Rüdiger war man an der Säbener Straße etwas zu zögerlich.
Nach fünf Jahren bei den Blues in London wechselt der Innenverteidiger nach Ablauf seines Vertrags ablösefrei zu den Königlichen von Real. Er unterschrieb beim Champions-League-Sieger einen Vierjahresvertrag und wird am 20. Juni offiziell in Madrid vorgestellt.
"Fantastische Entwicklung"
Beim spanischen Rekordmeister bildet Rüdiger dann die Abwehrzentrale mit Ex-Bayer David Alaba. Im Sommer 2017 war Rüdiger von der AS Rom nach London gewechselt, zuvor hatte er beim VfB Stuttgart erste Bundesliga-Erfahrungen gesammelt.
Flick bescheinigte seinem Abwehrchef eine "fantastische Entwicklung". Der verdiente "Lohn" dafür sei, "dass er jetzt bei Real Madrid spielen darf".
Was Rüdiger ausmacht? "Toni ist immer fokussiert, ein sehr guter Zweikämpfer und Kopfballspieler. Er hat enorm Tempo und weiß im Spielaufbau zu glänzen. Das sind Dinge, die wir hinten brauchen." Also ist Rüdiger bei Flick gesetzt.

Ein Leader in der Verteidigung
Der 57-Jährige erklärte beinahe schon feierlich: "Er ist für die Verteidigung verantwortlich und ein absoluter Leader hinten drin. Wir sind wirklich happy, dass wir ihn da hinten haben." Die Position neben dem 52-maligen Nationalspieler (zwei Tore) ist jedoch vakant. In den bisherigen drei Gruppenspielen der Nations League agierte beim 1:1 in Bologna Noch-Bayer Niklas Süle an seiner Seite.
Süle wechselt zu Dortmund
Auch er wechselt in diesem Sommertransferfenster, wenige Monate vor WM-Beginn. Süle heuert ablösefrei bei Borussia Dortmund an, trifft dort auf Innenverteidiger-Talent Nico Schlotterbeck, den sich der BVB rund 20 Millionen Ablöse plus Boni an den SC Freiburg kosten ließ.

Das Duo Rüdiger/Schlotterbeck
Beim 1:1 gegen England machte das Duo Rüdiger/Schlotterbeck eine gute Figur - bis "Schlotti", wie alle den teil-erblondeten Schwaben nennen, kurz vor Schluss Englands Stürmer Harry Kane ungestüm und unglücklich foulte - Elfmeter nach VAR-Entscheid, 1:1 durch Kane.

Vergangenen Samstag in Budapest schonte Flick seinen Abwehrchef aus Gründen der Belastungssteuerung und bot das Duo Süle/Schlotterbeck auf. Fazit: Es geht besser.
Sperre für Schlotterbeck
Weil er beim 1:1 in Ungarn seine zweite Gelbe Karte des Wettbewerbs sah, ist Schlotterbeck im letzten Spiel vor der Sommerpause in Mönchengladbach gegen Italien (bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe nicht beendet) gesperrt. Setzt Flick auf Erfahrung, dürfte das Defensiv-Duo bei der Katar-WM Rüdiger/Süle fix sein.
Vorteil als Linksfuß
Gut möglich aber, dass Schlotterbeck mit einer starken Hinrunde in Dortmund Süle den Rang ablaufen könnte. Sein Vorteil als Linksfuß: In einer Dreierkette kann er auch halblinks auflaufen. Für Flick ist lediglich sonnenklar: Hinten regiert Reals Rüdiger - Antonio, der Königliche.