Ronaldo, Rehhagel, Ribéry: Das große Zittern
MÜNCHEN - Vier Plätze sind noch zu vergeben für die WM 2010. Portugal hofft, dass der verletzte Real-Superstar Ronaldo bis zu den Relegationsspielen im November fit wird.
4 aus 8 lautet das europäische Motto für den Kampf um die letzten freien Plätze bei der WM 2010 in Südafrika: Doch während der derzeit verletzte portugiesische Weltfußballer Cristiano Ronaldo und der ebenfalls angeschlagene französische Bayern-Star Franck Ribery ihre Afrika-Safari mit den Play-offs im November nur missmutig fortsetzen, kann „Griechenlands König“ Otto Rehhagel die „Endspiele“ um die WM-Teilnahme am 14. und 18. November kaum abwarten.
„Egal, wen wir in den Play-offs zugelost bekommen, wir wollen unbedingt zur WM nach Südafrika. Wir werden sportlich alles daran setzen, damit es am Ende auch klappt“, sagte Rehhagel nach dem 2:0 im abschließenden Spiel gegen Luxemburg. Die direkte Qualifikation für die erste WM auf dem afrikanischen Kontinent wäre Rehhagel aber dennoch lieber gewesen: „Wir haben beide Spiele gegen die Schweiz verloren, deshalb hat die direkte Qualifikation nicht geklappt.“
Gemäß der offiziell erst am Freitag erscheinenden neuen Fifa-Weltrangliste werden die Griechen neben Deutschland-Gegner Russland, Frankreich und Portugal als Topteams gesetzt. Die Ukraine, Irland, Bosnien und Slowenien werden in den zweiten Lostopf kommen. Ausgelost wird am kommenden Montag in Zürich (14.00 Uhr) ebenfalls das Heimrecht.
„Wir können die Auslosung nicht beeinflussen und haben deshalb auch keinen Wunschgegner“, meinte Rehhagel, der in den Play-offs voraussichtlich auf den früheren Frankfurter Sotirios Kyrgiakos (FC Liverpool) wegen einer Bänderverletzung verzichten muss.
Ob Cristiano Ronaldo den Portugiesen nach seiner Blessur am rechten Knöchel in den Ausscheidungsspielen helfen kann, steht derzeit ebenfalls noch in den Sternen. Zumindest konnte sich die Seleccao auch ohne den 94-Millionen-Mann von Real Madrid dank eines 4:0 gegen Fußball-Zwerg Malta als letztes Team in Europa noch auf einen Play-off-Platz retten. „Wir haben uns in der Qualifikation nicht mit Ruhm bekleckert, aber wir haben jetzt zwei Endspiele, in denen wir noch alles erreichen können. Wir wollen unbedingt zur WM“, sagte Portugals Coach Carlos Queiroz.
Für Bayern-Star Ribery und die Equipe Tricolore stand die Qualifikation als Zweiter der Gruppe 7 hinter Serbien schon vor dem abschließenden 3:1-Sieg gegen Österreich fest. Allerdings hofft die Grande Nation auf einen relativ leichten Play-off-Gegner, nachdem die Leistungen zuletzt trotz der jüngsten Erfolge doch arg zu Wünschen übrig ließen. Für Frankreich wäre es die 13. WM-Teilnahme, für Ribery die zweite. „Seitdem ich im französischen Team spiele, mussten wir oft durch die Hintertür gehen. Aber welche Tür wir auch nehmen, wir kommen nach Südafrika“, sagte Angreifer Thierry Henry vom FC Barcelona.
Aus deutscher Sicht interessant sind die beiden K.o.-Spiele Bosnien-Herzegowinas. Im Angriff der Bosnier, die bislang noch nie an einer WM teilnahmen, tummeln sich die Bundesliga-Torjäger Vedad Ibisevic von 1899 Hoffenheim und Edin Dzeko vom VfL Wolfsburg. Im Mittelfeld wirbelt Zvjezdan Misimovic, der ebenfalls bei Meister Wolfsburg unter Vertrag steht. „Wenn wir die Qualifikation schaffen, feiern die Menschen in unserem Land drei Tage am Stück“, sagte Dzeko.