Risiko-Spiel Derby: 100 zusätzliche Ordner für die Sicherheit
Nürnberg - Drei Partien hat der 1. FC Nürnberg vor dieser Saison als Risiko-Spiele ausgemacht. Die Heimbegegnungen gegen Eintracht Frankfurt (1:2) und den FC Bayern München (1:1) hat der Club zumindest aus dem Blickwinkel der Sicherheit bereits erfolgreich über die Bühne gebracht. Am Sonntag (17.30 Uhr) folgt nun Risiko-Spiel Nummer drei gegen Lokalrivale Fürth.
Die Planungen für das Derby sind abgeschlossen. Um Randale wie vor einer Woche beim Bayern-Derby zu vermeiden, ist der Schlüssel zu mehr Sicherheit beim Fürth-Spiel eine strikte Trennung beider Fan-Lager. Daniel Kirchner, Sicherheitsbeauftragter des 1. FC Nürnberg: "Unser Konzept wird vor, während und nach dem Spiel die Gruppen voneinander trennen. Die Gästefans werden vom Süden her unter Polizeibegleitung Richtung Stadion anreisen. Fans vom Club kommen von der anderen Seite."
Auch im Grundig Stadion wird ein direkter Kontakt der Fan-Gruppen mit allen Möglichkeiten unterbunden. "Die Stadionsektoren bleiben an diesem Sonntag voneinander abgetrennt. Da es wegen der Zaunabsperrungen zwischen den einzelnen Bereichen keine Übergangsmöglichkeiten geben wird, bitten wir alle Fans, diesmal genau den Eingang zum Stadion zu nehmen, der auf der Eintrittskarte angegeben ist", ergänzt Daniel Kirchner.
Polizeieinsatzleiter Lothar Galler hofft auf die Vernunft der Fußball-Fans beim Derby: "Der überwiegende Teil der Besucher will keine Randale sehen. WIr werden mit unseren Kräften rund um das Stadion abgesetzt dabei sein und nur eingreifen, wenn es nötig sein sollte. Im Stadion selbst ist der Veranstalter, in diesem Fall der 1. FC Nürnberg, zuständig. Auch hier würden wir nur unterstützen, wenn es nötig ist."
Und der Gastgeber wird mit zusätzlichen Kräften speziell im Innenraum aufpassen, dass sich ein Platzsturm wie nach der 0:1-Pokalniederlage des FCN gegen Fürth vor anderthalb Jahren, als rund 120 vermummte Club-Fans nach Abpfiff Richtung Fürth-Fanblock stürmten, nicht wiederholt. "Wir haben mit 550 Ordner 100 Sicherheitskräfte mehr als bei einem normalen Bundesligaspiel im Einsatz. Die Präsenz im Innenraum wird erhöht, das ist ein absoluter Tabu-Bereich", erklärt Daniel Kirchner deutlich. "Die Fans müssen verstehen, dass ein erneutes Betreten des Innenraums dem Image des Vereins schaden und nach den Vorfällen im Pokal auch sicher negative Konsequenzen seitens der Ligaleitung mit sich ziehen würde."
Mit wie vielen Kräften die Polizei am Sonntag rund um das Grundig Stadion anwesend ist, will Einsatzleiter Lothar Galler nicht verraten: "Aus polizeitaktischen Gründen werde ich dazu keine Angaben machen."