Respekt für DFB-Junioren
Torreon - Zuvor hatte die deutsche Junioren-Mannschaft in einem großartigen Fußballspiel das erste Finale bei einer U 17-Weltmeisterschaft seit 26 Jahren denkbar knapp und unglücklich verpasst. "Ich bin sehr stolz auf das, was sie während dieser WM geleistet hat", sagte Freund nach der spektakulären 2:3 (1:1)-Niederlage in letzter Minute gegen das mexikanische Team.
Damit treffen die Deutschen zum Abschluss am Sonntag im Spiel um Platz drei auf den dreimaligen Titelträger Brasilien, im Finale stehen sich anschließend im Aztekenstadion Mexiko und Uruguay gegenüber. "Unser Ziel ist es jetzt mit einer Medaille nach Hause zu fahren", sagte der DFB-Coach. Dies gelang einer deutschen U 17-Auswahl zuletzt 2007 mit Platz drei in Südkorea, 1985 wurde die DFB-Elf WM-Zweiter in China.
Schon auf dem Heimweg vom Stadion zum Hotel registrierten die deutschen Spieler, was sie im mexikanischen Hochsommer geleistet haben. Menschen am Straßenrand spendeten dem Team Applaus, am Hotelgelände warteten etwa 300 Anhänger und feierten die Mannschaft. "Das war eine tolle Atmosphäre, die Stimmung war fantastisch", befand Trainer Freund.
Zuvor durchlebte das deutsche Team alle denkbaren Höhen und Tiefen in einer bemerkenswerten Partie. Die Gastgeber erwiesen sich als bislang stärkster Gegner für die DFB-Mannschaft und erzielten schon nach drei Minuten den Führungstreffer durch Julio Gomez. Doch wie schon zuvor nutzte die deutsche Elf ihre Torchancen recht konsequent und kam durch Samed Yesil (10.) und Can (60.) zur 2:1-Führung und hatte somit das WM-Finale vor Augen. Der Leverkusener Yesil schraubte seine Torausbeute bei der WM damit auf sechs Treffer, im 20. Länderspiel traf er zum 19. Mal.
Doch unterstützt von 30 000 fanatischen Anhängern schafften die Gastgeber die spektakuläre Wende. Erst verwandelte Jorge Espericueta einen Eckball direkt (76.). Dann gelang Gomez in der 90. Minute mit einem Fallrückzieher der Siegtreffer für den U 17-Weltmeister von 2005. Der Siegtorschütze war zuvor wegen einer Platzwunde am Kopf genäht worden und unter großem Jubel der Fans mit einem Verband um den Kopf aufs Spielfeld zurückgekehrt. "Nicht viele Leute haben uns gegen Deutschland Chancen zum Sieg eingeräumt. Aber wir wussten, dass wir ein sehr starkes Team haben", sagte Mexikos Trainer Raul Gutierrez.
"Es war das große Spiel, das wir erwartet hatten und es gibt diese Momente im Spitzenfußball, in denen Kleinigkeiten entscheiden", sagte Freund. Bevor er den neuen Jahrgang übernimmt, betreut er die Mannschaft zum letzten Mal am Sonntag gegen Brasilien im 28. Spiel seit dem vergangenen September. "Die Spieler haben in dieser Zeit eine tolle Entwicklung genommen. Wir sind Vize-Europameister geworden und standen im WM-Halbfinale. Ich bin sehr stolz auf diese Jungs", sagte der DFB-Coach.