Reha-Experte: Fußball spielt Corona-Symptome oft herunter

Sportwissenschaftler Ingo Froböse hat dem Profifußball einen mitunter unehrlichen Umgang mit Corona-Fällen vorgeworfen.
dpa |
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Ingo Froböse, Sportwissenschaftler an der Deutschen Sporthochschule Köln.
Ingo Froböse, Sportwissenschaftler an der Deutschen Sporthochschule Köln. © Marius Becker/dpa
Frankfurt/Main

"Es geht ja um Marktwert, das muss man ganz klar sagen. Jeder Spieler hat einen Marktwert und der würde darunter leiden, wenn man von größeren und langwierigen Problemen spricht. Deswegen spielt man das gerne herunter", kritisierte der Universitätsprofessor für Prävention und Rehabilitation im Sport an der Deutschen Sporthochschule Köln.

Nach Ansicht des 64-Jährigen wird die Öffentlichkeit bei Angaben über Symptome bei positiv Getesteten oft nicht richtig informiert und manchmal sogar bewusst fehl informiert. "Es kann nicht sein, dass Fußballer bei Corona symptomlos bleiben, wenn viele andere Sportler unter Symptomen leiden. Bei Einzelfällen zeigt sich, dass das nicht gestimmt hat", sagte Froböse. "Da ist der Fußball leider kein gutes Vorbild, was Transparenz und Ehrlichkeit betrifft. Das kreide ich ihm nicht nur bei Covid-19 an, sondern auch bei Verletzungen."

Chronische Verletzungen würden nur sehr selten öffentlich gemacht, bemängelte Froböse. "Warum nicht? Weil sie natürlich für die Spieler und damit für die Vereine eine absolute Degression, ein Verlust par excellence wären", sagte er. In der 1. und 2. Bundesliga hat es seit dem vergangenen Jahr zahlreiche Fälle von Corona-Erkrankungen gegeben, zuletzt musste Hertha BSC deshalb in Quarantäne.

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat, um das Infektionsrisiko und die Kontakte so gering als möglich zu halten, vor den nun folgenden letzten drei Spieltagen weitere Quarantäne-Maßnahmen beschlossen. Unter anderem müssen sich alle Beteiligten der 36 Proficlubs vom 12. Mai an in ein "Quarantäne-Trainingslager" begeben.

© dpa-infocom, dpa:210503-99-454041/3

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