Regengüsse und sieben Tore zum Abschied

Das DFB-Pokalfinale der Frauen entscheidet der FCR 2001 Duisburg gegen Turbine Potsdam mit 7:0 klar für sich. Die geringe Besucherzahl von gerade einmal 10.000 Zuschauern zeigt, dass die Verlegung des Frauenfinals von Berlin an einen anderen Ort richtig ist.
Sie jung, hübsch, schlagfertig und auf dem besten Weg der Superstar des deutschen Frauenfußballs zu werden. Gefühlt scheint sie längst an Größen der DFB-Auswahl wie Birgit Prinz vorbei geeilt. Fatmire Bajramaj ist 21 Jahre alt, eine aufgeweckte Erscheinung, die geradezu aufgedreht fröhlich Partei für ihre Sportart Fußball ergreift und ganz nebenbei als Modell eine gute Figur macht. Dass die modebewusste Stürmern auch sportlich einiges zu bieten hat, konnten die Zuschauer im Berliner Olympiastadion beim Pokalfinale zwischen dem Turbine Potsdam und FCR 2001 Duisburg sehen.
Es war ein wunderschönes Tor, mit dem die gebürtige Kosovarin den Uefa-Cup-Sieger Duisburg mit 1:0 (28.) in Front brachte - was am Ende zu einem ungefährdeten 7:0-Pokaltriumph führte. Simone Laudehr flankte und Bajramaj nahm den Ball mit links und direkt. Schade nur, dass sich im Olympiastadion nur rund 10000 Zuschauer verloren als die Frauen begannen. Das mangelnde Interesse im Finale 2009 war im Nachhinein das beste Argument für die Befürworter der Verlegung an einen eigenen Pokalfinalort der Frauen, an dem schon ab 2010 gespielt wird.
Nur geringe Zuschauerzahl
Zur Wahl stehen bis Mitte Juni die fünf Städte Frankfurt, Gelsenkirchen, Köln, Leverkusen und Wolfsburg. Berlin jedenfalls werden die Frauen nach 24 Jahren den Rücken kehren und die Männer in der Hauptstadt alleine spielen lassen. Als reines "Männer"-Vorprogramm, war auch das Frauenfinale 2009 zu schade. Nach Bajramaj Führung ließen die Duisburgerinnen schnell weitere Treffer folgen, was die Partie zu einer eher einseitigen Angelegenheit machte.
Annemieke Kiesel traf zum 2:0 (38.), die Vorlage zum schönen Volleytor kam übrigens von Bajramaj, die übrigens zur Saison nach Potsdam wechseln wird. Das 3:0 schon kurz nach der Pause in der 46. Minute, wieder traf Kiesel. Nur drei Minuten später staubte Femke Maes zum 4:0 (49.) ab. Bajramajs Schuss war zuvor abgewehrt worden. Und in der 53. Minute wuchs sich das Endspiel zu einer bitteren Angelegenheit für Potsdam aus. Duisburg kam durch Nationalspielerin Inka Grings zum 5:0 und 6:0. Alexandra Popp traf zum 7:0. Duisburg krönte damit seine Saison mit dem zweiten Titel der Saison.
Sintflutartige Regengüsse
Erst vor einer Woche gewann der FCR die Uefa-Cup-Finalspiele gegen russischen Meister Zvezda 2005 Perm. Völlig chancenlos war Potsdam in Berlin nicht, nachdem Isabel Kerschowski aber die Latte (7.) getroffen hatte, führte nur noch Duisburg Regie. Stimmung kam erst in der Schlussphase auf als sintflutartige Regenfälle eingesetzt hatten und die Fans von Bayer Leverkusen (Männer) der Stille überdrüssig wurden. Als Kapitän Inka Grings den Pokal kurz vor halb sieben in die Höhe streckte, waren rund 20000 Zuschauer im Stadion, endlich kam etwas Pokalstimmung auf und die Siegerinnen feierten und tanzten vor ihren Fans. "Wir sind absolut überwältigt und sprachlos. Das war ein unglaubliches Spiel meiner mannschaft", sagte Duisburgs Trainerin Martina Voss.
Oliver Trust