Real verliert auch in La Coruna

Die lustlose Vorstellung der Elf von Trainer Bernd Schuster gibt dem FC Barcelona die Möglichkeit, näher an den Tabellenführer der Primera Division heran zu rücken. Auch Timo Hildebrand bleibt in Valencia vom Pech verfolgt.
von  Abendzeitung
Eigentor: Reals Pepe in La Coruna
Eigentor: Reals Pepe in La Coruna © dpa

Die lustlose Vorstellung der Elf von Trainer Bernd Schuster gibt dem FC Barcelona die Möglichkeit, näher an den Tabellenführer der Primera Division heran zu rücken. Auch Timo Hildebrand bleibt in Valencia vom Pech verfolgt.

Schwarzer Tag für Bernd Schuster, Timo Hildebrand und den spanischen Fußball: Trainer Schuster verlor mit Real Madrid bei Deportivo La Coruña 0:1 und gerät in Spanien immer stärker in die Kritik. Noch schlimmer erging es Nationaltorwart Hildebrand, dessen Team des FC Valencia bei seiner 1:2-Heimniederlage gegen den FC Sevilla völlig verunsichert wirkte und nun am Rande des Abgrunds steht. Überschattet wurde das Ganze vom Abbruch des Ligaspiels Betis Sevilla gegen Athletic Bilbao. Der Schiedsrichter pfiff die Partie in der 71. Minute beim Stand von 1:2 ab, nachdem Bilbaos Torwart Armando durch einen Flaschenwurf aus dem Publikum verletzt worden war.

Real Madrid kassierte beim 0:1 in La Coruña nicht nur seine sechste Niederlage in sechs Wochen, sondern zeigte nach Ansicht der Sportpresse auch seine schlechteste Darbietung der Saison. «Deportivo gewann, weil die Madrilenen dem Gegner keine andere Wahl ließen», lautete das bittere Fazit der Sportzeitung «Marca». Das Schuster-Team erspielte sich in 90 Minuten nicht eine Torchance und sorgte mit einem Eigentor von Innenverteidiger Pepe (57. Minute) auch noch für das Siegtor der Galicier.

Auch Koeman unter Druck

Schuster hatte mit Royston Drenthe und Roberto Soldado neue Kräfte in die Elf geholt, erlitt damit aber Schiffbruch. «Der Trainer hatte das Real-Team so aufgestellt, als wollte er seinen Hinauswurf provozieren», urteilte der Kolumnist J.J. Santos. Schuster selbst meinte nach der Partie: «Die Niederlage war nicht verdient. So ein Spiel endet normalerweise 0:0.» Allerdings bescheinigte die Zeitung «El País» dem Trainer: «Schuster zeigte sich bei seiner - nicht einmal fünf Minuten währenden - Pressekonferenz genauso lustlos wie seine Spieler auf dem Rasen.» Der letzte Real-Sieg im Riazor- Stadion liegt mittlerweile fast 17 Jahre zurück. Beim Hildebrand-Club Valencia wackelt nach dem 1:2 der Stuhl von Trainer Ronald Koeman. «Der deutsche Torwart ist das Spiegelbild einer Elf ohne Mut und Orientierung», meinte die Zeitung «El Mundo». «Die Valencianer brauchen dringender einen Psychiater als einen Trainer.» Hildebrand wurde für die Gegentreffer nicht direkt verantwortlich gemacht, dem Ex-Stuttgarter wird in der spanischen Presse aber vorgehalten, keine Sicherheit auszustrahlen.

Flaschenwurf in Sevilla

In Sevilla droht Betis, dem Klub des deutschen Nationalstürmers David Odonkor, nach dem Abbruch des Spiels gegen Bilbao eine harte Strafe durch den spanischen Verband RFEF. In der Betis-Arena war erst vor gut einem Jahr das Lokalderby gegen den FC Sevilla abgebrochen worden. Damals war der Gäste-Trainer Juande Ramos durch einen Flaschenwurf verletzt worden. Diesmal wurde Bilbaos Torwart Armando von einer aus dem Publikum geworfenen Plastikflasche am rechten Auge getroffen. Der Keeper erlitt eine Platzwunde, die mit sechs Stichen genäht wurde. Auch das Auge wurde in Mitleidenschaft gezogen. Der Flaschenwerfer wurde von umstehenden Fans überwältigt und von Sicherheitskräften festgenommen. «Dieser Zwischenfall muss Folgen haben», verlangte Bilbaos Clubchef Fernando García Macua. Betis stellte den Flaschenwurf dagegen als einen «Einzelfall» dar und betonte, dass der Täter kein Vereinsmitglied sei. Odonkor erlebte den Zwischenfall von der Ersatzbank aus mit. (dpa)

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