Real unangefochten - Schuster entnervt

Die Madrilenen profitieren von der Niederlage des FC Barcelona beim Stadtrivalen Atletico. Doch trotz des Sieges bei Recreativo Huelva stehen die «Königlichen» und Trainer Bernd Schuster in der Kritik.
von  Abendzeitung
Dank an Robino: Reals Trainer Bernd Schuster
Dank an Robino: Reals Trainer Bernd Schuster © dpa

Die Madrilenen profitieren von der Niederlage des FC Barcelona beim Stadtrivalen Atletico. Doch trotz des Sieges bei Recreativo Huelva stehen die «Königlichen» und Trainer Bernd Schuster in der Kritik.

In der spanischen Primera Division hat Tabellenführer Real Madrid nach drei Liga-Niederlagen in Folge seine Negativ-Serie mit einem 3:2-Sieg bei Recreativo Huelva beendet und seinen Vorsprung auf den FC Barcelona auf fünf Punkte ausgebaut. In der Partie gegen den Tabellen-17. zeigte sich der spanische Fußballrekordmeister dennoch von seiner schwächsten Seite - und erhielt nach Ansicht der Gastgeber Schützenhilfe vom Schiedsrichter. Entsprechend gereizt zeigte sich auch Trainer Bernd Schuster. Seine Pressekonferenz nach dem Spiel dauerte kaum mehr als 30 Sekunden. Nachdem ihm örtliche Reporter in Huelva die vierte Frage zum Einsatz des Unparteiischen Eduardo Iturralde gestellt hatten, stand der Deutsche entnervt auf und verließ den Saal. «Das ist eine Unverschämtheit!» riefen ihm einzelne Journalisten nach.

Drei Tage nach seinem hoch gelobten Auftritt beim 1:1 im Pokalhalbfinale beim FC Barcelona erlitt Nationaltorhüter Timo Hildebrand einen herben Rückschlag: Bei der 0:2-Niederlage seines Vereins FC Valencia bei Espanyol sah der Ex-Stuttgarter beim ersten Gegentor durch Luis Garcia nicht gut aus. «Der deutsche Torwart ist ein Spezialist der unregelmäßigen Leistungen. Dies ist für einen Torhüter eine Sünde», schrieb die Sportzeitung «Marca». Hildebrand selbst ärgerte sich: «Wir haben einfach zu drucklos gespielt, hatten zu wenig Strafraumszenen, konnten nicht in die Spur finden, die uns gegen Barca fast auf die Siegerstraße geführt hätte. Uns fehlt es zur Zeit einfach an der nötigen Konstanz im Spiel.»

«Wie ein Flegel»

Schuster habe sich «wie ein Flegel» benommen, meinte am Sonntag auch das Madrider Sportblatt «As». Die Leistung der Madrilenen wurde trotz des Sieges ebenfalls kritisiert. «Selten hat Real schlechter gespielt», urteilte «Marca». Und «El Mundo» befand: «Real Madrid hat ein neues Spiel erfunden. Es nennt sich 'Nichts'.» Held des Abends war Robinho. Nach seiner Einwechslung fast zum Schluss der Partie erzielte der Brasilianer binnen 18 Minuten zwei Treffer und sorgte damit für den Sieg der «Königlichen». Zunächst war Real durch ein Tor von José Martín Cáceres (17.) in Rückstand geraten. Raúl schaffte in der 28. Minute den Ausgleich - aus einer Abseitsposition, die vom Schiedsrichter aber nicht geahndet wurde. Den Anschlusstreffer für die Gastgeber erzielte Carlos Martins in der Nachspielzeit per Freistoß. Der Unparteiische stellte in der zweiten Hälfte gleich drei Spieler vom Platz: Sergio Ramos bei Real und Beto und Quique Alvarez bei Recreativo. Dessen Trainer Manolo Zambrano machte den Schiedsrichter für den Ausgang verantwortlich. «Unsere Niederlage war ungerecht.» Schützenhilfe bekamen die «Königlichen» aber auch vom Stadtrivalen Atlético Madrid, der den FC Barcelona mit 4:2 (2:1) abfertigte. Bei den Hauptstädtern glänzte der Argentinier Sergio Agüero, der zwei Tore schoss und auch die beiden anderen Treffer durch Maxi und Forlán vorbereitete. «Barça» war zwar durch einen schönen Fallrückzieher von Ronaldinho (29.) in Führung gegangen, zeigte aber ansonsten eine schwache Partie. Den zweiten Treffer für die Katalanen besorgte Eto'o (73.). dpa

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.