Reaktion auf Rassismus-Vorfall in Duisburg: Richtig - aber zu spät!
Die Dummen - so hart muss man das an dieser Stelle sagen - sterben offenbar auch im deutschen Fußball leider nie aus. Das hat der vergangene Sonntagnachmittag, als bei der Drittliga-Partie in Duisburg der Osnabrücker Spieler Aron Opoku von MSV-Anhängern rassistisch beleidigt wurde, wieder einmal auf ziemlich ernüchternde - und erschütternde - Weise bewiesen.
Beeindruckende Welle der Solidarität
Umso wichtiger war deshalb die Reaktion - und damit sind nicht in erster Linie die unterstützenden "Nazis raus"-Sprechchöre der vielen aufrechten Duisburg-Fans oder die beeindruckende Welle der Solidarität mit Opoku, die seitdem den deutschen Profi-Fußball erfasst hat - auf diese ekelhaften Anfeindungen gemeint.
Ein hoffentlich nachhaltiges Zeichen
Nein, das hoffentlich nachhaltigste Zeichen im Kampf gegen den Rassimus in deutschen Sport-Stadien und -Hallen hat am Sonntag Schiedsrichter Nicolas Winter und sein Gespann zusammen mit den beiden Klubs gesetzt, indem sie als konsequente Antwort auf die
widerwärtigen Schmähungen beschlossen, die Partie endgültig abzubrechen. Dafür haben alle Beteiligten den größten Respekt verdient. Lautet die Botschaft doch ab sofort: Bis hierhin und nicht weiter!
Es ist nicht der erste Rassismus-Eklat
Und trotzdem gehört auch das zur Wahrheit: So richtig die Entscheidung des Spielabbruchs in dieser Situation zweifelsfrei war - für den deutschen Fußball kam sie dennoch zu spät. Schließlich war der Duisburger Rassismus-Eklat selbst im Jahr 2021 nur einer von vielen. Frag nach bei Herthas Jordan Torunarigha, Fortuna Düsseldorfs Khaled Nary, Borussia Dortmunds Jude Bellingham oder FSV Mainz' Karim Onisowo...
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