"Prinz" Gonzalo Higuain: Juves Antwort auf Ronaldo

Der Starstürmer aus Argentinien schießt Turin mit zwei Toren Richtung Champions-League-Finale und träumt von einem Spiel gegen Ex-Klub Real.
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Sein zweiter Streich: Juve-Star Higuaín (l.) trifft zum 2:0 gegen Monaco, Verteidiger Kamil Glik (r. ) kommt zu spät.
firo/Augenklick Sein zweiter Streich: Juve-Star Higuaín (l.) trifft zum 2:0 gegen Monaco, Verteidiger Kamil Glik (r. ) kommt zu spät.

Der Starstürmer aus Argentinien schießt Turin mit zwei Toren Richtung Champions-League-Finale und träumt von einem Spiel gegen Ex-Klub Real: "Das wäre etwas Besonderes für mich":

Monaco - Nach seiner königlichen Heldentat von Monaco dachte "Prinz" Gonzalo Higuaín an ein Rendezvous mit seiner alten Liebe. "Ein Finale gegen Real Madrid – das wäre etwas Besonderes für mich, schließlich habe ich sieben Jahre dort gespielt", sagte der Doppeltorschütze nach dem 2:0 (1:0) mit den Routiniers von Juventus Turin im Halbfinal-Hinspiel der Champions League bei den abgestürzten Himmelsstürmern des AS Monaco.

Buffon überragend

Allerdings, betonte der 29-Jährige, sei dieser Erfolg nur die halbe Miete: "Wir würden in die Falle tappen, wenn wir dächten, dass wir schon durch sind." Ähnlich sprachen alle Juve-Profis, vom abermals überragenden Torwart-Denkmal Gianluigi Buffon (sechs Paraden) über Higuaíns zweimaligen Assistenten Dani Alves bis hin zum gesperrt fehlenden Sami Khedira. "Schritt eins von zwei ist getan", meinte der Weltmeister, Juventus sei "in einer guten Position" für das Rückspiel am Dienstag, "aber wir müssen fokussiert bleiben".

Doch der neunte Einzug ins Endspiel (3. Juni in Cardiff) ist für den zweimaligen Champions-League-Sieger (1985/96) wie für Real, das Stadtrivale Atlético dank dreier Treffer von Cristiano Ronaldo 3:0 bezwungen hatte, nurmehr Formsache. "Cardiff ist nähergerückt", meinte Abwehrhaudegen Giorgio Chiellini, Italiens Premier Paolo Gentiloni lobte die Darbietung als "fürstlich".

Schlechter Ruf für Higuain

Das galt vor allem für Higuaín, dem nicht erst seit dem WM-Finale 2014 mit Argentinien gegen die DFB-Elf der Ruf anhaftet, in großen Spielen stets zu versagen. In einem K.o.-Spiel der Champions League hatte er letztmals im April 2013 getroffen, damals noch für Real. Die 90 Millionen Euro, die Juve im Sommer für den Schützenkönig der Serie A an Neapel zahlte, erschienen Experten als Wucher.

"Ich freue mich für ihn, weil die Leute jetzt aufhören können mit dem Gerede", sagte Trainer Massimiliano Allegri. Die italienische Presse feierte Higuaín als "Prinzen" ("Gazzetta dello Sport"), "König" ("Corriere dello Sport") oder "Diamanten" ("Tuttosport"). "Higuaín ist die Juve-Antwort auf Cristiano Ronaldo", schrieb "La Repubblica", "der Argentinier ist in Schwung gekommen, Ronaldo muss zittern." Higuaín selbst gab sich bescheiden. "Ich arbeite immer sehr hart, kämpfe und versuche, mein Bestes zu geben", sagte er. Die jahrelange Flaute habe ihn nicht beunruhigt. "Das Wichtigste war, dass ich ruhig geblieben bin. Das ist ein großer Sieg, wir hoffen aufs Finale."

"Ich möchte, dass die Leute traurig sind wenn ich aufhöre"

Diese Hoffnung lebt auch dank Alves, dem Allegri eine Leistung bescheinigte, die "eines Spielmachers würdig" gewesen wäre, vor allem aber dank Buffon. "Gigi ist der beste Torhüter der Welt, das hat er heute wieder bewiesen", sagte der Coach, der 39 Jahre alte Keeper meinte: "Ich möchte, dass die Leute traurig sind, wenn ich aufhöre."

Für ein baldiges Karriereende ist Buffon aber noch viel zu gut. In der aktuellen K.o.-Runde wurde er überhaupt noch nicht bezwungen, seit 621 Minuten in Europa ist Juve ohne Gegentor, seit elf Spielen unbesiegt (Vereinsrekord). Einen Auswärtssieg hat die alte Dame noch nie verspielt, gegen Klubs aus Frankreich kam sie immer weiter (elf Mal), und zwei Tore Vorsprung reichten zu Hause in einem Halbfinale der Champions League immer.

Juve fünf Jahre älter als Monaco

Entsprechend zerknirscht klangen die Monegassen. "Uns fehlte ein bisschen die Erfahrung", sagte Jungstar Kylian Mbappé – Juves Startelf war mit knapp 31 Jahren im Schnitt fünf Jahre älter. Monaco müsse aus dieser Niederlage "lernen", ergänzte er. Bis Dienstag bleibt aber nicht viel Zeit.

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