Poldi zähmt die Löwen
CENTURION - Deutschland bereitet sich mit einer Safari auf die Three Lions vor. Özil trauert: Seine Oma verstarb am Freitag.
Zurück im Hotel, mussten sie sich dann erstmal stärken. Die Spielerfrauen durften am Freitagmittag ins Hotel „Velmore Grande", eine DFB-Delegation um Chef Theo Zwanziger war auch gekommen. Es gab viel zu erzählen. Auf den Handys und den Camcordern zeigten die Nationalspieler ihre Schätze: Bilder mit Löwen.
Zum ersten Mal seit der Ankunft am 7. Juni machte das Team einen Ausflug, ging auf Safari-Tour. Das Ziel war der „Lion Park" nahe Johannesburg. In einem vergitterten Wagen fuhr man durchs Löwen-Gehege. Einer der stattlichen Burschen richtete sich sogar auf – ein perfektes Fotomotiv. Später ging es zu Junglöwen, die sich noch leicht zähmen lassen. „Es hat sehr viel Spaß gemacht", erzählte Kapitän Philipp Lahm, „es war eine schöne Abwechslung, mal raus zu gehen. Es war toll, die Baby-Löwen zu streicheln, aber ich bin mir sicher, dass es am Sonntag aggressiver zu Werke gehen wird, mit viel mehr Zweikämpfen."
Klar es geht gegen die Engländer, gegen die „Three Lions". Die englischen Reporter Freude sich über die Vergleiche. Einzig die angeschlagenen Schweinsteiger und Boateng waren im Hotel geblieben, auch Bundestrainer Löw und sein Assistent Flick zogen es vor, Videoanalysen zu betreiben. „Das Gute ist, dass alle Spieler heil von der Safari zurückgekommen ist und keiner von den Löwen gefressen wurde", sagte Löw grinsend. Nur bei einem war später alle Freude wie weggeblasen. Mesut Özil weinte um seine Oma. Er erfuhr, dass Münevver Özil (73) in der Nacht zum Freitag in der nordtürkischen Stadt Bolu verstorben ist.
ps