Platini soll königlichen Fehler korrigieren

Nicht nur Hohn und Spott hat Real Madrid nach dem Transfer-Missgeschick geerntet, bis hin zu Morddrohungen innerhalb des Vereins gehen die Reaktionen. Nun soll Uefa-Präsident Michel Platini helfen.
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Den Champions-League-Ball im Blick: Neuzugang Lassana "Lass" Diarra
AP Den Champions-League-Ball im Blick: Neuzugang Lassana "Lass" Diarra

Nicht nur Hohn und Spott hat Real Madrid nach dem Transfer-Missgeschick geerntet, bis hin zu Morddrohungen innerhalb des Vereins gehen die Reaktionen. Nun soll Uefa-Präsident Michel Platini helfen.

Nach der peinlichen Panne auf dem Transfermarkt erhofft Real Madrid sich nun Beistand von Michel Platini. Der Präsident der Europäischen Fußball-Union (Uefa) soll den «Königlichen» helfen, die beiden Neuzugänge Klaas-Jan Huntelaar (Ajax Amsterdam) und Lassana Diarra (FC Portsmouth) doch noch in der Champions League einsetzen zu dürfen. Nach dem Reglement dürfen die «Königlichen» nur einen der beiden Spieler für die europäische Eliteliga nachmelden, weil beide bereits im Uefa-Pokal zum Einsatz gekommen waren. «Real gab eine der größten Lachnummern der letzten Zeit ab», schrieb das Blatt «Marca».

Reals Vereinspräsident Ramón Calderón wolle Platini in einem persönlichen Gespräch um Hilfe bitten, berichtete die Sportpresse am Sonntag. Der spanische Meister hatte sich nach Medienberichten auf dem Transfermarkt einen Schildbürgerstreich geleistet und die beiden Neuzugänge für insgesamt über 40 Millionen Euro Ablöse verpflichtet, ohne den Artikel 17.18 des Reglements der Champions League gekannt zu haben. Der Klub bestritt dies in einem «offiziellen Kommuniqué», allerdings will diese Erklärung in Spanien kaum jemand glauben.

«Unverzeihlicher Fehler»

Immerhin hatte der Vereinspräsident vor der Verpflichtung von Huntelaar und Diarra ausdrücklich betont, Real werde zwei Spieler unter Vertrag nehmen, die «jung sind und beide in der Champions League spielen dürfen». «Das Kommuniqué ist der verzweifelte Versuch, einen unverzeihlichen Fehler zu kaschieren», meinte das Sportblatt «Marca». Das Konkurrenzblatt «As» ergänzte: «Real hat anscheinend einen dicken Bock geschossen. Es ist unfassbar, dass ein Klub, bei dem sich alles um die Champions League dreht, das Reglement nicht kennt.»

Mehrere Vorstandsmitglieder forderten laut «Marca» den Rücktritt von Reals Sportdirektor Pedja Mijatovic. «Wenn stimmt, was da zu lesen ist, sollte man die Verantwortlichen umbringen», zitierte die Zeitung einen namentlich nicht genannten Vereinsführer. Zahlreiche Real-Fans forderten in Leserbriefen nicht nur die Absetzung von Mijatovic, sondern auch den Rücktritt von Calderón.

Neue Peinlichkeit droht

Mit seinem geplanten Vorstoß bei Platini droht Reals Klubchef eine weitere Peinlichkeit. Nach Ansicht des Sportjuristen Juan de Dios Crespo ist das Vorhaben der «Königlichen» aussichtslos. «Es ist rechtlich unmöglich, dass die Madrilenen Huntelaar und Diarra nachmelden können», sagte der Anwalt. «Die Uefa wird nicht wegen eines einzelnen Vereins vom Reglement abweichen.»

Der Artikel 17.18 des Reglements der Champions League sieht vor, dass die teilnehmenden Clubs nach der Winterpause bis zu drei Spieler nachmelden dürfen. Darunter darf aber maximal nur ein Profi sein, der in der laufenden Saison bereits im Uefa-Pokal zum Einsatz gekommen ist. (dpa)

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