Pierre-Emerick Aubameyang nicht im Kader: BVB-Star vor Abschied

Dortmund/Berlin - Er ist nicht dabei, und dennoch dreht sich bei Borussia Dortmund wieder einmal alles um Pierre-Emerick Aubameyang. Vor dem Bundesliga-Spiel am heutigen Freitag wurde der 28 Jahre alte Topstürmer wie schon am vergangenen Sonntag gegen den VfL Wolfsburg aus dem Aufgebot des BVB gestrichen. Die Zeichen stehen auf Abschied.
"Wir haben das Gefühl, dass er mit dem Kopf nicht hundertprozentig bei der Sache ist", erklärte BVB-Sportdirektor Michael Zorc. "Er trainiert in Dortmund. Mal schauen, ob das weiterhilft. Es ist eine schwierige Situation." Hauptinteressent am Gabuner ist derzeit der Premier-League-Klub FC Arsenal.
Alles deutet darauf hin, dass der Wechsel des Gabuners bald über die Bühne geht. Am Donnerstag hatte sich sogar schon "Gunners"-Trainer Arsène Wenger zu Aubameyang geäußert: "Ja, ein starker Charakter kann sehr positiv oder sehr negativ sein. Darüber steht aber das, was man in seiner Karriere erreicht hat, und er hat einiges erreicht. Er bringt seinen Charakter in einer positiven Weise ein." Zorc bezeichnete die Äußerungen hinterher als "respektlos".
Wechselt der Torjäger zum FC Arsenal, könnte er dort auf einen früheren Dortmund-Kollegen treffen: Henrich Mchitarjan steht ebenfalls vor einem Transfer nach London.
Stöger erwartet in Berlin "ein schwieriges Spiel"
Nach seinen vielen Eskapaden wird wohl auch der deutsche Pokalsieger bereit sein, Aubameyang noch in der aktuellen Transferperiode bis zum 31. Januar bei einem entsprechenden Angebot ziehen zu lassen. Zorc versicherte, dass der Verein keinen Kontakt zu Arsenal hat. Sportlich ist der Verzicht auf den Angreifer sicherlich eine Schwächung für die Dortmunder.
Dabei hatte Trainer Peter Stöger noch am Donnerstagmittag in der Pressekonferenz angedeutet, in Berlin wieder mit Aubameyang zu planen. Beim 0:0 gegen Wolfsburg fehlte den Dortmundern ihr Top-Torjäger als Vollstrecker. Der Österreicher Stöger erwartet ohnehin für den Tabellenvierten ein "schwieriges Spiel", weil Berlin ein Team sei, "dass vor allem zu Hause gegen gute Mannschaften immer gute Spiele macht".
Dennoch forderte er: "Wir müssen in Berlin die Punkte holen, die wir zu Hause liegen gelassen haben." Sein ungarischer Kollege Pal Dardai hat vor dem Spiel des Tabellenelften gegen den BVB einige wichtige Personalfragen zu klären. Die bristanteste ist: Setzt Dardai auf Kapitän Vedad Ibisevic oder setzt er erneut auf Davie Selke? "Es zählt nur der Sieg. Wenn wir gewinnen, war alles richtig. Wenn nicht, hat der Trainer Fehlentscheidungen getroffen", sagte Dardai. "Wir sind vorbereitet. Und wir nehmen den Kampf gerne an." Die Statistik spricht für seine Mannschaft: Die letzten drei Bundesliga-Heimspiele gegen den BVB (2 Siege/1 Remis) haben die Berliner nicht verloren.
BVB erneut mehrere Wochen ohne Durm
Die Borussia muss erneut für mehrere Wochen auf Weltmeister Erik Durm verzichten. Der 25 Jahre alte Außenverteidiger zog sich im Training am Mittwoch einen Außenbandriss im rechten Sprunggelenk zu. Das teilte der Pokalsieger am Donnerstag mit. Durm war erst Mitte Dezember nach überstandener Hüftverletzung ins Mannschaftstraining der Dortmunder zurückgekehrt. In dieser Saison kam der Nationalspieler noch nicht zum Einsatz.