Pfaff pro Neuer: "Kann mir nicht vorstellen, dass ter Stegen die Nummer eins bleibt"

Das Comeback von Manuel Neuer steht allem Anschein nach unmittelbar bevor. Bereits am kommenden Wochenende bei der Partie des FC Bayern in Mainz soll er wieder zwischen den Pfosten stehen, wie man hört.
Manuel Neuer "auch in der Kabine ein wichtiger Faktor"
Für die Bayern wäre es sehr wichtig, wenn Manuel mit seiner Erfahrung und seiner Ausstrahlung wieder spielen kann. Er ist nicht nur auf dem Platz, sondern auch in der Kabine ein extrem wichtiger Faktor.
Ob er nach der langen Verletzungspause wirklich richtig fit ist, wurde ich gefragt. Das weiß niemand so gut wie Manuel selber. Er kennt seinen Körper - und wenn er das Gefühl hat, dass er wieder beschwerdefrei spielen kann, dann spricht nichts dagegen, ihn wieder zwischen die Pfosten zu stellen. Irgendwann muss er ja auch wieder anfangen. Und da ist es sicherlich besser, du startest mit einem Spiel gegen Mainz, als in einem Topspiel gegen Dortmund oder Stuttgart gefordert zu werden.

Pfaff: "Neuer performt nochmal auf einem anderen Level"
Thomas Tuchel braucht Neuer für die Ziele des Vereins, Julian Nagelsmann wird auch kaum auf ihn verzichten, wenn es um die Europameisterschaft im nächsten Jahr geht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Marc-André ter Stegen die Nummer eins in der Nationalmannschaft bleibt, wenn Manuel wieder da ist. Neuer performt noch mal auf einem anderen Level und ich bin sicher, wenn er verletzungsfrei bleibt und sein Comeback problemlos verläuft, dann wird er auch wieder auf das Niveau kommen, das man von ihm gewohnt ist.
Apropos Nationalmannschaft: Die Bedeutung der USA-Reise sollte man nicht unterschätzen. Der neue Bundestrainer muss seine Mannschaft kennenlernen, eine Elf zusammenstellen, die sich für das Turnier im nächsten Jahr einspielen kann. Eine solche Reise bietet dafür die besten Voraussetzungen, zumal auch die Spieler sich erst einmal auf den neuen Trainer und seine Ideen einstellen müssen.
Pfaff kann Aufregung um Länderspielreise in die USA nicht verstehen
Ich sehe auch kein Problem darin, dass man dafür in die USA reist. Der Fußball ist heute international und da hat man als Verband auch die ein oder andere Verpflichtung zu erfüllen, auch wenn es einem nicht unbedingt in den Kram passt. Und die Spieler reisen ja heute First Class. Wenn wir früher eine solche Reise gemacht haben, dann waren das noch ganze andere Voraussetzungen. Heute sind die Reisestrapazen viel besser zu ertragen.
Klar sind die Vereine nicht glücklich, wenn ihre Spieler einen oder zwei Tage nach der Rückkehr dann schon wieder in der Liga antreten müssen. Aber alle wollen, dass Deutschland im nächsten Jahr wieder ein Sommermärchen erlebt und das mit einer möglichst erfolgreichen Mannschaft. Da muss man hier und da auch mal zurückstecken und die Faust in der Tasche ballen. Die Nationalmannschaft reist ja auch nicht in jeder Länderspielpause auf andere Kontinente.
Der 69-Jährige ist einer der besten Torhüter der Geschichte. Er war belgischer Nationaltorwart (64 Einsätze insgesamt) und stand beim FC Bayern zwischen 1982 und 1988 insgesamt 156 Mal zwischen den Pfosten. Pfaff war Vizeeuropameister 1980, WM-Vierter 1986, zudem drei Mal deutscher Meister und zwei Mal Pokalsieger. 1987 war er Welttorhüter. Für die AZ ist er als Kolumnist tätig.