Petersen, Werner und Gomez beim DFB: Deutsche Stürmer im Check
München - In vier Jahren ist Nils Petersen schon 33, es könnte also eng werden mit seinem Vorhaben, doch noch den Status des Klebebildchen-Stars zu erreichen. Am Freitag wurde Petersen im Camp der Nationalelf von einem Kind gefragt, ob er denn traurig sei, im diesjährigen Panini-Heft zu fehlen. Petersen lachte. "Gute Frage", sagte der Stürmer des SC Freiburg: "Geärgert habe ich mich natürlich nicht, es war alles so überraschend."
Offenbar auch für die Macher des berühmten WM-Hefts, die für Petersen keinen Platz im deutschen Kader vorgesehen hatten. "Aber wer weiß", fuhr der Angreifer fort, "ich hoffe, dass ich noch länger bei der Mannschaft bleibe. Vielleicht schaffe ich es dann irgendwann in so ein Panini-Heft." Nächste Chance: die WM 2022.
DFB-Kader: Diese Bayern sind (noch) nicht dabei
Doch zunächst verfolgt Petersen ein anderes Ziel. Er will es ins endgültige Aufgebot für Russland schaffen, das Bundestrainer Joachim Löw am 4. Juni bekanntgibt. "Vielleicht kann ich der Überraschungsmoment sein, den keiner kennt", sagte Petersen. Was für den Freiburg-Stürmer spricht – und was seine Kollegen Timo Werner und Mario Gomez auszeichnet: Die AZ erklärt die stürmischen Optionen des Weltmeisters.
Nils Petersen
"In der Bundesliga hat er eine sehr gute Saison gespielt", sagte Bundestrainer Löw über seinen Angreifer: "Es ist wichtig zu sehen, wie er sich dem Niveau bei uns anpasst." 15 Treffer gelangen Petersen für Freiburg, doch im Nationalteam lernt er nun ein neues Level kennen. "Ich muss jeden Tag an die Grenze gehen, um hier nicht abzufallen", sagte er.
Die größte Qualität des Ex-Bayern-Stürmers (2011-2012): Er ist ein begnadeter Einwechselspieler. "Die Statistik lügt nicht, als Joker habe ich immer gut funktioniert", sagte Petersen. In der Bundesliga hält er sogar den Rekord (20 Treffer). "Manchmal reichen ein paar Minuten, um wichtig zu werden", ergänzte er. Oder sogar "um Geschichte zu schreiben", wie es Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff ausdrückte. Bierhoff selbt entschied die EM 1996 als Joker, Mario Götze die WM 2014.
Weiterer Petersen-Vorteil: Er ist unbekümmert. Ganz entspannt erzählte er am Freitag von seiner WM-Nominierung. Drei Anrufe in Abwesenheit habe er von Löw schon gehabt, als er mit seinen Freiburger Jungs beim Mittagessen saß und aufs Handy schaute: "Das kam aus dem Nichts."
Timo Werner
Der Leipziger wird als Angreifer Nummer eins ins Turnier gehen, sofern er fit bleibt. In der Liga traf Werner zwar "nur" 13 Mal und damit seltener als Petersen, doch im Kombinationsspiel hat er größere Qualitäten als der Freiburger. Und: Werner ist der Raser im deutschen Team.
"Er ist ein ganz anderer Spieler", sagte Petersen: "Er hat eine Wahnsinnsschnelligkeit, die hat er Mario (Gomez, d.Red.) und mir voraus. Ihn kann keine Abwehr halten."
Mario Gomez
Mit 32 Jahren ist der Stuttgarter der Oldie im deutschen Angriff. Gomez nahm schon an der EM 2008 teil, er verpasste seitdem nur ein Turnier: Das war allerdings die WM 2014. "Mario hat eine wahnsinnige Erfahrung", sagte Petersen. "Ich habe ihn ja damals bei Bayern erlebt. Er weiß, wo das Tor steht, hat die Brecherqualität und Präsenz."
Wie Petersen hat es Gomez allerdings auch nicht ins Panini-Album 2018 geschafft. Das gelang nur einem Stürmer: Werner.
<strong>Weitere News zur WM 2018 finden Sie hier</strong>