Pep gegen Mourinho: Die Feinde kuscheln plötzlich

Im Manchester-Derby treffen Mourinho und Guardiola aufeinander. Und plötzlich herrscht Harmonie: "Wein? Ich würde annehmen."
Maximilian Koch / Onlineredaktion |
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"Ziemlich beste Feinde": Pep Guardiola (l.) und José Mourinho.
dpa "Ziemlich beste Feinde": Pep Guardiola (l.) und José Mourinho.

Manchester - Die ganze Fußball-Welt erwartet mit Hochspannung den nächsten hässlichen Akt der Trainer-Dauerfehde, doch vor ihrem ersten Duell seit drei Jahren gehen Pep Guardiola und José Mourinho auf Kuschelkurs. "Ich würde annehmen, wenn er mich einlädt", sagte Guardiola vor dem Manchester-Derby am Samstag (13.30 Uhr) auf die Frage, ob er nach dem Spiel auf ein Glas Rotwein zu seinem Rivalen ins Büro gehen würde.

War was? "Okay", sagte City-Coach Guardiola am Freitagnachmittag, "die letzten Jahre in Madrid und Barcelona waren nicht einfach." Aber er habe Mourinho vor zwei, drei Wochen getroffen: "Wir haben uns gut unterhalten." Der United-Trainer schwärmte fast zeitgleich, nur 16 km von Guardiola entfernt, von City als "sehr gutem Team mit einem sehr guten Manager. Sie sind ein Titelkandidat, man muss sie respektieren." Am Samstag, im altehrwürdigen Old Trafford, trennen beide Trainer aber nur 80 Zentimeter – der Abstand zwischen den Coachingzonen. Kommt es dann zur Explosion – wie so oft in der Vergangenheit?

Lesen Sie hier: Hoeneß teilt gegen Guardiola-Kritiker aus

400 Polizisten stehen bereit, um die Fans beim aufgeheizten 157. Stadtduell zu trennen – vielleicht sollte der eine oder andere Ordner auch in der Nähe der Trainerbänke stehen. Die "ziemlich besten Feinde" Mourinho und Guardiola verbindet verbitterte Abneigung, seit Jahren verpassen sie sich verbale Ohrfeigen. "José und ich – wir brauchen Zeit", sagte Guardiola am Freitag, als käme er frisch von der Eheberatung, "aber diese Zeit gibt uns niemand." Dabei war alles mal ganz anders. "Wir hatten ein enges Verhältnis", erinnerte sich Mourinho an die gemeinsame Zeit beim FC Barcelona. Viele sahen in Spieler Guardiola und Assistenzcoach Mourinho fußballerische Zwillinge. Doch "Mou" verwand nie, dass der unerfahrene Guardiola ihm, dem Champions-League-Sieger, 2008 bei der Besetzung von Barcas Cheftrainerposten vorgezogen wurde.

Die Duelle in Spanien, wo Mourinho Real Madrid coachte, machten aus Abneigung offene Feindschaft. Guardiola nannte Mourinho "el puto jefe", was mit "der verdammte Boss" noch nett übersetzt ist. Intern hatte er bei Barcelona Ärger mit Zlatan Ibrahimovic, auf den der ehemalige Bayern-Coach am Samstag ebenfalls trifft. "Ich habe viel Respekt dafür, was er in seiner Karriere geleistet hat", sagte Guardiola nun über den großen Schweden, "er ist einer der besten Spieler". Dabei hat Ibrahimovic dem "Philosophen", wie er Guardiola abschätzig nannte, einst vorgeworfen, "keine Eier" zu haben.

Vergessen. Aber auch vergeben? Guardiola versuchte im Vorfeld, den Fokus auf den Fußball zu lenken. "Ich will das Spiel kontrollieren und nur wenige Kontersituationen zulassen", sagte er analog zu seiner Bayern-Zeit. Helfen könnten dabei die Nationalspieler Ilkay Gündogan und Leroy Sané, die beide bereit stehen für ihr Debüt. Auch der neue Torwart Claudio Bravo dürfte spielen, Topstürmer Sergio Agüero ist gesperrt. Mourinho kann auf Henrich Mchitarjan zählen, der seine Oberschenkelprobleme auskuriert hat.

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