Partystimmung am Kap - Jogi beginnt die Diamantensuche

Am Tag nach der Auslosung grübelten Joachim Löw und sein Team über den idealen Weg, um die unbequeme WM-Vorrunde schadlos überstehen zu können. Die Kontrahenten hatten bei den Verantwortlichen der deutschen Nationalmannschaft Warn-Mechanismen ausgelöst.
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Jogi Löw an der Waterfront in Kapstadt
dpa Jogi Löw an der Waterfront in Kapstadt

KAPSTADT - Am Tag nach der Auslosung grübelten Joachim Löw und sein Team über den idealen Weg, um die unbequeme WM-Vorrunde schadlos überstehen zu können. Die Kontrahenten hatten bei den Verantwortlichen der deutschen Nationalmannschaft Warn-Mechanismen ausgelöst.

«Es ist schon eine heikle Aufgabe», sagte Löw zu den Gruppen-Rivalen des dreimaligen Welt-Champions ab 13. Juni kommenden Jahres in Südafrika. Deutschland trifft auf Australien, Serbien und Ghana. «Uns ist eine sogenannte Hammergruppe erspart geblieben, aber eine Garantie, dass unsere Nationalmannschaft das Achtelfinale erreicht, ist dieses Los sicher nicht», kommentierte DFB-Präsident Theo Zwanziger aus der Heimat die Kapstädter Gruppen-Einteilung.

Im Hotel Cullinan - genannt nach der Fundstätte des größten Diamanten der Welt - setzten sich Löw, Teammanager Oliver Bierhoff und ihre Mitarbeiter zusammen, um die Feinplanung für das Turnier 2010 zu beginnen. Priorität räumen die Chefs schon jetzt dem Auftaktspiel gegen die Australier ein, zu dem der DFB-Tross in das eine knappe Flugstunde vom Basis-Quartier entfernten Durban reisen muss. «Es wird ein wichtiges Spiel für uns und es ist wichtig zu gewinnen. Und dann müssen wir mit dem entsprechenden Selbstbewusstsein gegen Serbien und Ghana auftreten», betonte Löw. Sein persönlicher Diamant soll der WM-Titel am 11. Juli werden.

Mit den «Socceroos» mit dem niederländischen Trainer Pim Verbeek hatte das deutsche Team zuletzt beim 4:3-Auftakt des Confederations Cups 2005 viel Mühe gehabt. «Wir werden unsere Vorbereitung darauf einstellen, viele Informationen sammeln», kündigte der damalige Assistent und jetzige Bundestrainer an. Wie schon beim Confed-Cup und der WM 2006, als unter Jürgen Klinsmann zum Auftakt Costa Rica mit 4:2 und viel Euphorie besiegt worden war, will Löw auch gegen Australien auf eine Begeisterungs-Welle. «Jetzt steht die Auslosung. Jetzt können wir beginnen, ganz konkret zu werden.»

Dass schon die Vorrunden-Partien gegen Australien am 13. Juni in Durban, gegen Serbien am 18. Juni in Port Elizabeth und gegen Ghana am 23. Juni im Endspielstadion Soccer City von Johannesburg größte Aufmerksamkeit verlangen, kommt Löw gar nicht so unrecht. «Es ist manchmal auch gut, wenn man mit allerhöchster Konzentration starten muss», sagte der Bundestrainer schon unmittelbar nach der Zeremonie im International Convention Centre in Kapstadt.

Einige Korrekturen am bisher angedachten Vorbereitungsfahrplan wurden noch in Südafrika besprochen. «Da müssen wir jetzt ein wenig was verändern», verriet Löw. Das Testspiel gegen Chile, das nach dem Ausfall im November auf die unmittelbare WM-Vorbereitung verschoben werden sollte, wird wohl gestrichen. Die Südamerikaner passen angesichts der WM-Gegner nicht ins Anforderungsprofil.

«Mit Serbien haben wir einen Gegner, der europäisch spielt. Dazu kommt eine afrikanische Mannschaft. Wir werden uns auf die Gangart unserer Gegner entsprechend anpassen», sagte Löw. Die DFB-Auswahl wird vor der Anreise nach Südafrika voraussichtlich am 6. Juni noch drei Tests absolvieren. Ein Trainingslager ist nach dem Bundesliga- Ende in Österreich, wohl in Kärnten, geplant. Zuvor soll es ein Regenerationscamp mit den Familien auf Sardinien geben.

Ins WM-Jahr startet die Mannschaft mit einem Marketingtermin im Januar und einem Fitness-Test im Februar. Danach kommt es am 3. März in München gegen den zweifachen Weltmeister Argentinien zur einzigen Härteprüfung vor Löws Kader-Auswahl. «Wir brauchen uns vor niemandem zu verstecken, wir haben Qualität. Unsere Spieler sind motiviert. Deshalb sind wir überzeugt, dass wir ein gutes Turnier spielen», erklärte der Bundestrainer trotz der unbequemen Kontrahenten.

Kapstadt feiert

Mit einem rauschenden Fest haben rund 50 000 Menschen die Gruppenauslosung für die Fußball-Weltmeisterschaft in Kapstadt gefeiert. Bis in die frühen Morgenstunden tanzten und sangen sie ausgelassen zum «eigentlichen WM-Auftakt», wie es die Organisatoren nannten.

«Wir haben dem Land ein spektakuläres Weltklasse-Ereignis versprochen und dieses Versprechen auch gehalten: Es war eine große Feier Afrikas, die auf den Straßen Kapstadts, in ganz Südafrika und überall auf der Welt eine Welle der Begeisterung und der Unterstützung ausgelöst hat», sagte der Chef des Organisationskomitees, Danny Jordaan, in einer ersten Bilanz. (dpa)

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