Parallele zum FC Bayern: Pep Guardiola in der Champions League gegen Liverpool vor dem Aus
München/Manchester - Pep Guardiola dominiert mit Manchester City die Premiere League nach Belieben. Der Gewinn der Meisterschaft ist mit 13 Punkten Vorsprung auf den Stadtrivalen United bei sechs verbleibenden Spielen reine Formsache. Und doch droht seinem hochambitioniertem Star-Ensamble ein praktisch frühes Saison-Ende. Nach dem deftigen 0:3 gegen Jürgen Klopps FC Liverpool steht Pep Guardiola in der Champions League vor einem frühen Aus - mal wieder muss man fast schon sagen.
Schon als Trainer beim FC Bayern war Guardiola dem Champions-League-Titel vergeblich hinterhergehechelt. Er scheiterte mit dem deutschen Rekordmeister drei Mal in Folge im Halbfinale, vergangene Saison kam mit City das Aus schon im Achtelfinale gegen Monaco. Kann Pep keine Champions League?
2009 und 2011 hatte er mit dem FC Barcelona den Henkelpott geholt, seither wartet er jedoch vergeblich auf eine weitere Krönung.
Pep Guardiolas Mannschaften fallen regelmäßig zusammen
Guardiolas Teams scheint regelmäßig am Saisonende die Puste auszugehen, insbesondere in den wichtigen K.o.-Spielen in der Königsklasse finden die Gegner probate Mittel gegen den dominanten Ballbesitzfußball von Pep Guardiola, der dann stur an seiner Fußballphilosphie festhält.
Auffallend dabei: Guardiolas Mannschaften fallen gerne in sich zusammen. In Liverpool kassierte City seine drei Gegentore in nur 19 Minuten, ähnlich war es ihm mit den Bayern in den Halbfinals 2014 (0:4 gegen Real Madrid) und 2015 (0:3 beim FC Barcelona) ergangen.Trotz der bemerkenswerten nationalen Erfolge in den drei Guardiola-Jahren (drei Meistertitel und zwei Pokalsiege) blieb der Makel der internationalen "Erfolgslosigkeit".
Pep Guardiola: "Vielleicht liegt es an mir"?
Nach den Halbfinal-Aus der Bayern in der Champions League wurde in München sogar grundsätzliche Kritik an seinen Methoden laut. War damals von Selbstkritik bei dem Katalanen nur wenig zu hören, hat sich das inzwischen geändert. "Ich habe viele Champions-League-Spiele in nur zehn oder 15 Minuten verloren. Ich denke darüber sehr oft nach. Vielleicht liegt es an mir", sagt Guardiola inzwischen.
Auch im Liga-Derby am Samstag gegen Manchester United (2:3) schenkte City eine 2:0-Führung in nur 16 Minuten her.
Die Meisterschaft ist dem Spitzenreiter aber kaum noch zu nehmen. Das bedeutet aber auch: Weil City im FA Cup an Drittligist Wigan scheiterte,den Ligapokal schon gewonnen hat und gegen den FC Liverpool ein Fußballwunder her muss, könnte die Saison am Dienstag praktisch vorbei sein. Viel zu früh für einen Klub, der vor einem Jahr erneut rund 315 Millionen Euro investierte.
Mit den weit weniger teuren Kadern des FC Bayern erreichte er wenigstens immer das Halbfinale der Königsklasse.