Papa Özil gegen Real Madrid: Schmutziges Nachtreten

Mesut Özil wird beim FC Arsenal vorgestellt – und hat Ärger mit seinem Ex-Verein Real. Mustafa, Vater und Berater des Nationalspielers, attackiert Madrid-Boss Perez: „Er ist kein Ehrenmann”
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Arsene Wenger und Mesut Özil bei der offiziellen Vorstellung des deutschen Nationalspielers.
twitter.com/Arsenal Arsene Wenger und Mesut Özil bei der offiziellen Vorstellung des deutschen Nationalspielers.

LONDON Zum Schluss hatte Mesut Özil die Arsenal-Fans endgültig auf seiner Seite. „I am a Gunner”, sagt er auf seiner ersten Pressekonferenz für den FC Arsenal: Ich bin einer von euch. Mit Nationalmannschaftskollege Per Mertesacker hatte der 22-Jährige zuvor bereits das erste Training in Diensten des Londoner Klubs absolviert. Ein schöner Tag, ein Neuanfang – wenn da nicht das schmutzige Nachspiel mit seinem Ex-Verein Real Madrid wäre.

Lesen Sie hier: Arsenals neuer "Anführer": Für Özil zählen nur Titel

„Krieg zwischen Real und den Özils”, titelte die Online-Ausgabe der Sporttageszeitung „Marca”. Warum? Weil Mustafa Özil, Mesuts Vater, in einem „Bild”-Interview schwere Vorwürfe gegen den Real-Präsidenten Florentino Perez erhebt. „Nur weil ein Mensch viel Geld verdient, ist er nicht automatisch ein Ehrenmann. Und Perez ist kein Ehrenmann”, sagte der 46-Jährige.

Was die Özils so aufregt? Es geht um einen Artikel der eigentlich seriösen spanischen Tageszeitung „ABC”. In diesem Text steht, Perez würde den Özil-Verkauf (für 50 Millionen Euro) in der kommenden Vorstandssitzung damit begründen, dass Özil besessen von Frauen gewesen sei und jede Nacht nur noch vier Stunden geschlafen haben soll. Das habe seine Leistungen stark beeinflusst. Dazu habe Özils Vater die letzten Vertragsverhandlungen abgebrochen, weil er für Mesut 8,5 statt 6,5 Millionen Jahresgehalt rausschlagen wollte. „Mesut soll jetzt der Sündenbock sein. Und ich der gierige Vater, der nur auf das große Geld gewartet hat. Ein abgekartetes Spiel, ein mieses Geschäft. Wir werden uns juristisch wehren”, schimpfte Özil senior. Und vermutete: „Mesut soll jetzt schlecht gemacht werden, weil die Fans und einige Mitspieler sauer sind über seinen Verkauf.”

Das Problem an der ganzen Sache: Der Artikel in der „ABC” gab nur Informationen aus – Zitat – „diversen Quellen” wieder, nicht Perez’ wörtliche Rede. Die Zeitung gab am Donnerstag auch zu, nicht mit dem Präsidenten gesprochen zu haben, schrieb: „Es tut uns leid, dass es zu solch falschen Interpretationen gekommen ist.” Perez badet seine Hände in Unschuld. „Die dargestellten Inhalte entsprechen nicht die Wahrheit und sind absolut frei erfunden”, schrieb Real Madrid in einem offiziellen Statement und wünschte Özil alles Gute.

Der versuchte am Donnerstag, das Thema so gut es eben geht beiseite zu schieben. „Ich hatte eine sehr gute Zeit in Madrid”, sagte er, „aber jetzt habe ich den nächsten Schritt gemacht, spiele in der stärksten Liga der Welt. Es ist eine harte Liga, aber das ist auch ein Männersport.” Seine Ansage: „Arsenal ist einer der größten Klubs der Welt. Natürlich können wir um den Meistertitel mitspielen.”

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