Panische Angst vorm Fliegen: Guerrero sitzt in Peru fest

Kurz vor der Gangway kommt die Angst: HSV-Stürmer Paulo Guerrero müsste eigentlich längst wieder bei seinem Arbeitgeber in Hamburg sein - doch der 26-Jährige schafft es einfach nicht, in ein Flugzeug zu steigen. Muss der Fußballer aufs Frachtschiff umsteigen?
von  Abendzeitung
Paulo Guerrero
Paulo Guerrero © dpa

LIMA - Kurz vor der Gangway kommt die Angst: HSV-Stürmer Paulo Guerrero müsste eigentlich längst wieder bei seinem Arbeitgeber in Hamburg sein - doch der 26-Jährige schafft es einfach nicht, in ein Flugzeug zu steigen. Muss der Fußballer aufs Frachtschiff umsteigen?

Stürmer Paolo Guerrero sitzt in seiner Heimat Peru fest, weil er unter Flugangst leidet. Der 26-Jährige, der wegen eines Kreuzbandrisses noch pausieren muss, sollte schon lange beim Fußball- Bundesligisten Hamburger SV sein. Der HSV bestätigte am Dienstag Meldungen Hamburger Zeitungen, dass Guerrero bereits dreimal binnen einer Woche ein Flugzeug bestiegen hatte, die Maschine kurze Zeit später aber wieder verließ. Wie die "Bild"-Zeitung am Mittwoch weiter wissen will, ist mittlerweile auch der vierte Versuch einer Rückkehr gescheitert - der 26-Jährige habe wieder nicht das Flugzeug bestiegen.

«Das ist eine Angelegenheit, die sehr stark in private Bereiche geht», erklärte Trainer Bruno Labbadia auf der HSV-Homepage. «Ich maße mir in diesem Fall nicht die Kompetenz an, den Fall beurteilen zu können.» Ansonsten gehe es Guerrero körperlich gut: «Er ist in seiner Reha weiter im Soll.»

"Paulo will es noch einmal probieren"

In der vergangenen Woche war Teammanager Marinus Bester nach Peru geflogen, um sich vor Ort ein Bild zu machen. «Paolo will es noch einmal mit dem Flieger probieren», sagte Pressesprecher Jörn Wolf am Dienstag. Ansonsten erwägt der HSV bereits Alternativen. Eine Schiffsreise von Peru nach Deutschland würde aber rund drei Wochen dauern. Zudem könnte Guerrero an Bord eines Frachtschiffes kein Rehabilitationstraining absolvieren. Seine Genesung würde sich damit verzögern.

Rummel um Ruud

Nachdem Torjäger Ruud van Nistelrooy verpflichtet worden ist, hat Guerrero ohnehin nicht mehr die besten Karten beim HSV. Der Peruaner, dessen Vertrag zum Saisonende ausläuft, forderte in den Verhandlungen deutlich höhere Bezüge, die der HSV zu zahlen nicht bereit ist. «Seine Verhandlungssituation hat sich grundsätzlich verändert», sagte der Vereinsvorsitzende Bernd Hoffmann. Die Flugangst schwächt Guerreros Verhandlungsposition. Schließlich muss die Mannschaft mehrmals in der Saison per Flugzeug zu ihren Auswärtsspielen in der Bundesliga und in der Europa League reisen.

Guerrero, der schon immer über leichte Flugangst klagte, hat seit August vergangenen Jahres zunehmend Probleme mit dem Fliegen. Damals erlebten er und sein Team einen unruhigen Flug bei der Heimreise vom Europa-League-Spiel gegen den französischen Zweitligisten EA Guingamp. In Paris musste die Maschine wegen Hydraulikproblemen zwischenlanden.

dpa/nz

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