Organisation: WM 2034 beschönigt Menschenrechtsverletzungen

Am Mittwoch bekommt Saudi-Arabien den Zuschlag für die Ausrichtung der WM 2034. Menschenrechtsorganisationen warnen vor einem hohen Risiko.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
1  Kommentar
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Saudi-Arabien ist der einzige Bewerber für die WM 2034.
Saudi-Arabien ist der einzige Bewerber für die WM 2034. © Ennio Leanza/epa/dpa
London

Die Menschenrechtsorganisation ALQST warnt davor, dass die Fußball-WM 2034 in Saudi-Arabien zur Verschleierung von Rechtsverletzungen missbraucht werden könnte. Die Auswirkungen des Turniers könnten enorm sein und "dazu dienen, die von den saudi-arabischen Behörden begangenen Menschenrechtsverletzungen zu beschönigen", teilte die Organisation der Deutschen Presse-Agentur mit. ALQST setzt sich für Veränderungen in dem Land ein.

Saudi-Arabien wird am Mittwoch (ab 15.00 Uhr) bei einem außerordentlichen Kongress des Weltverbands FIFA auch mit der Stimme des Deutschen Fußball-Bundes den Zuschlag für die Ausrichtung des Weltereignisses erhalten. Es gibt nur einen Bewerber, FIFA-Präsident Gianni Infantino ist großer Befürworter. Verschiedene Menschenrechtsorganisationen weisen seit Monaten auf Menschenrechtsverstöße in Saudi-Arabien hin.

Zu hohes Risiko für die Ausrichtung einer WM

"Saudi-Arabien und seine junge, fußballbegeisterte Bevölkerung haben es nicht weniger verdient als jedes andere Land, Gastgeber eines solchen Ereignisses zu sein", teilte ALQST mit. "Das Problem ist, dass angesichts der weit verbreiteten Rechtsverletzungen in dem Land - auf welche die Bewerbung nicht angemessen eingeht - die Risiken einfach zu hoch sind."

Ohne entsprechende und umfassende Reformen würden ausländische Besucher in zehn Jahren mit einer großen Unsicherheit konfrontiert werden, auch mit Blick auf "diskriminierende Gesetze und die strengen Einschränkungen von Grundfreiheiten", teilte die aus Großbritannien arbeitende Organisation mit. Am Montag veröffentlichte ALQST einen Bericht, laut dem im Jahr 2024 die höchste jemals in Saudi-Arabien verzeichnete Zahl von Hinrichtungen verzeichnet worden sei.

Die FIFA hatte dem Land bei der Bewertung der Bewerbung ein "mittleres Risiko" in Menschenrechtsfragen attestiert. Das Organisationskomitee verspricht weitreichende Reformen. Der faktische Herrscher des Landes, Mohammed bin Salman, hat seit seiner Ernennung zum Kronprinzen im Jahr 2017 eine gesellschaftliche Öffnung vorangetrieben und das Land auch für Touristen zugänglicher gemacht. Gleichzeitig hat die Unterdrückung kritischer Stimmen und die Verfolgung etwa von Frauenrechtlerinnen im Land noch zugenommen.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
1 Kommentar
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Play Fair am 10.12.2024 12:00 Uhr / Bewertung:

    absolutes armutszeugnis. mehr als das.
    menschenrechte, diversität, fairplay: alles nicht so wichtig.
    infantino steht schon lange auf der payroll der saudis.
    alle finden das schlimm. zumindest im bla-bla. zu taten reichts da nicht.
    aber KEINER hat die eier in der hose, sich, und sei es nur symbolisch, dagegen auszusprechen.
    jeder ist sich selbst der nächste, und die brieftasche entscheidet über gedeih und verderb anderer.
    wenn sich italien, england, frankreich und der dfb absprechen würden, um infantino endlich mal in die suppe zu spucken, dann wäre das nur rechtens und moralisch richtig. aber selbst dazu fehlt der mumm. was soll schon passieren?

    bernd neuendorf hat nicht den nötigen anstand.
    und infantino? totengräber des fussballs.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.