Özil kontert Scholl: "Prallt an mir ab"

Mesut Özil lässt sich von der Kritik an seinen EM-Leistungen nicht aus der Ruhe bringen: Der Mittelfeldspieler will sich weiter auf die Ansagen von Bundestrainer Joachim Löw konzentrieren. ARD-Experte Mehmet Scholl bekommt sein Fett weg. 
von  sid
Mesut Özil steht seit September 2013 beim FC Arsenal unter Vertrag.
Mesut Özil steht seit September 2013 beim FC Arsenal unter Vertrag. © dpa

Paris - Mesut Özil will das Spielchen nicht mitmachen: Der bei der Europameisterschaft in Frankreich bisher enttäuschende Mittelfeldmann hat sich gegen seine Kritiker zur Wehr gesetzt - in erster Linie schießt er dabei gegen den  ARD-Experten Mehmet Scholl.

"Es tut mir leid, aber ganz ehrlich: Es ist mir egal, was andere sagen", sagte der 27-Jährige der "Bild"-Zeitung. Und wurde dann gleich ein bisschen deutlicher: "Wenn ein Ex-Spieler oder sonst wer in die Schlagzeilen will - das prallt an mir ab. Wie gesagt: Die Meinung des Trainers zählt. Herr Löw sagt mir die Wahrheit, was stimmt und was nicht."

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Über Vorwürfe wie mangelnde Körpersprache mache er sich überhaupt keine Gedanken. "Wir bekommen ja immer unsere Statistiken. Wie viel man läuft, wie viele Sprints. Da können Sie auch den Bundestrainer fragen, da gehöre ich immer zu den Top Fünf", betonte Özil: "Das andere ist doch auch einfach eine persönliche Sache, eine Ausstrahlung. Jeder steckt in seiner Haut."

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Auch Trotz verspürt er nach den beiden schwachen ersten Spielen und der anschließend Kritik nach eigener Aussage nicht. "Ich habe mir nie Druck gemacht. Ich habe auch nie mir oder den Leuten was beweisen wollen. Nach dem Motto: Heute ist mir etwas nicht gelungen, morgen zeige ich's denen mal. So war es nie. Mein Ziel war es immer, der Mannschaft zu helfen."

Boateng-Anmerkungen akzeptiert

Er versicherte aber: Wenn Löw, der "immer ehrlich zu mir ist", ihm erkläre, "dass etwas nicht passt, dann ändere ich das, mache es besser. Seine Meinung ist wichtig, daraus kann ich lernen und sagen: Oh, da hast du recht, das mache ich. Aber andere Leute, die sich einmischen und sich wichtig machen wollen - das interessiert mich einfach nicht."

 

 

Die Kritik von Abwehrchef Jerome Boateng an der Offensive akzeptiert Özil inzwischen. "Wir Spieler wissen ja, dass wir gegen Polen keine Abschlüsse hatten, dass wir die Chancen nicht rausgespielt haben. Da hat er ja recht, er hat ja nicht gelogen. Es stimmt ja", äußerte er: "Er hat seine Meinung gesagt, wie es war. Wir wollten den Ball ins Tor tragen. Wir wollen es in den nächsten Spielen besser machen."

Auch Götze wehrt sich 

Auch Özils vielgescholtener Teamkollege Mario Götze wehrte sich in bildhafter Sprache gegen die vehemente Kritik der letzten Tage - und blieb betont gelassen: "So ist das im Fußball. Mal ist man der Hund, mal ist man der Baum. Kritik im Fußball gehört zum Geschäft."

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