Obi lockt die Berater nach Heimstetten

Der nigerianische Kreisklassen-Keeper Evans Obi ist zurück vom Länderspiel in Kolumbien. Jetzt hat er sogar einen Berater aufgeschreckt, der sich in Heimstetten von seinem Niveau überzeugen will.
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Evans Obi ist zurück aus Kolumbien und hechtet schon wieder aif dem eisigen Heimstetter Sportplatz den Bällen hinterher.
Verein Evans Obi ist zurück aus Kolumbien und hechtet schon wieder aif dem eisigen Heimstetter Sportplatz den Bällen hinterher.

Der nigerianische Kreisklassen-Keeper Evans Obi ist zurück vom Länderspiel in Kolumbien. Jetzt hat er sogar einen Berater aufgeschreckt, der sich in Heimstetten von seinem Niveau überzeugen will.

MÜNCHEN Manchmal geht es ganz schnell im Leben. Das hat Ngemba Evans Obi gerade erst erfahren, er, der erste nigerianische Nationalspieler aus der Kreisklasse. Als Keeper des SV Heimstetten II, schaffte er es ohne Pflichtspiel in der laufenden Saison plötzlich in Nigerias Auswahl für das Länderspiel gegen Kolumbien. Das war vergangene Woche. Nigeria verlor zwar 0:1 und Obi durfte nicht spielen, doch der Trip seines Lebens war es trotzdem.

Nun ist Obi wieder zurück in Deutschland. Müde aber glücklich sei er, erzählte er in englischer Sprache der handvoll Reporter und dem Fernsehteam im Sportheim von Heimstetten. Der Münchner Vorstadtklub hatte zur Pressekonferenz anlässlich der „Rückkehr unseres ersten Nationalspielers“ eingeladen.

Es war wohl der nigerianische Fußballverband, der Obi und dem SVH zu den seltenen Ehren verholfen hatte. Der hatte offenbar verbummelt, rechtzeitig Visa für die Stammkeeper zu beantragen und so kam der unbekannte Obi zum Zug. Dabei grenzt es an ein Wunder, dass es der Neuling überhaupt bis Kolumbien schaffte. Dass die Organisation von Auslandstrips nicht zu den Stärken seines Verbandes zählt, weiß Obi nun so gut wie kein anderer. In Paris verpasste er seinen Anschlussflug, saß drei Stunden fest, erwischte mit Mühe noch einen Flug nach Bogotá und schlug sich von dort aus zum Spielort in Cali durch.

Jetlag saß ihm in den Knochen, und er selbst auf der Ersatzbank. „Schade, ich hätte gern gezeigt, was ich drauf habe!“ sagte Obi. Der sich in der Auswahl sofort wohl fühlte: „Ich habe mit einigen schon in Nigeria gespielt. Alle haben mich super empfangen.“ Ob er von jetzt an erste Wahl sei? „Ich werde alles dafür tun“, verspach der Keeper, der die Gelegenheit nutzte, um die Reporter auch auf einen Fehler ihrerseits hinzuweisen: Er sei 23 Jahre alt und nicht 24, wie zunächst verbreitet.

Dass sein Trainer Frank Schmöller gegenüber der AZ Obis Klasse eher auf Amateur- Niveau verortet hat, sorgt noch immer für Ärger. Manager Michael Matejka sagte: „Der Trainer hat ihn kaum gesehen, und kann sein Niveau deshalb nicht wirklich beurteilen.“

Wie sein Niveau tatsächlich ist, das will nun auch ein nigerianischer Berater herausfinden. Der hat für diese Woche seinen Besuch in Heimstetten angekündigt.

Reinhard Keck

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