Nur seine Mutter nennt ihn Joachim

Mit Details aus seinem Privatleben hält sich der Coach der deutschen Nationalelf meist zurück. Doch jetzt hat Joachim "Jogi" Löw über innere Unruhe, Druck-Umwandlung und peinliche Kindheitsgeheimnisse geplaudert...
(mpr/spot) |
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Berlin - Es kommt ganz selten vor, dass Bundestrainer Joachim Löw (56) über Persönliches spricht: Doch im Vorfeld der Europameisterschaft, die am 10. Juni beginnt, blitzen auch bei dem nüchternen Schwarzwälder schon mal Gefühle durch: "Wenn ich einen ruhigen Eindruck mache, heißt das nicht, dass ich innerlich ruhig bin", sagt Löw im Interview mit dem Magazin "Stern". Im Gegenteil, der Druck vor dem Turnier in Frankreich schaukle sich täglich höher, aber "ich brauche ihn, um wieder zur absoluten Leistung zu finden. In Maßen genieße ich diesen Druck sogar."

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Der Trick? "Druck in Energie umwandeln"

 

Denn dass die deutsche Elf bei der letzten EM bereits im Halbfinale ausgeschieden ist, hat an der beruflichen Ehre des 56-Jährigen gekratzt: "Das musste ich lange verarbeiten. Ich wollte definitiv eine Zeit lang von Fußball nichts hören und sehen." Aber es gehe immer darum, "so viel Druck von außen aufzunehmen, wie man für sich in Energie umwandeln kann" und deshalb habe er sein Lebensglück auch nie über sportliche Erfolge definiert, sondern versucht, sich "eine gewisse Distanz, eine gewisse Unabhängigkeit" zu bewahren.

Lesen Sie hier: Jogi Löw kann die Lieblingsmusik seiner Spieler kaum ertragen

 

"Seitdem schätze ich gewisse Dinge jenseits des Fußballs"

 

Dass ihn die letzte EM-Niederlage trotzdem so getroffen hat, war eine aufschlussreiche Erfahrung für den ehrgeizigen Ältesten von vier Brüdern. Er habe aus ihr gelernt, "lernen müssen. Seitdem schätze ich gewisse Dinge jenseits des Fußballs noch mehr". Und die wären? Die Fähigkeit, "Ruhe nicht nur zu haben, sondern sie auch genießen zu können". Außerdem die "Wertschätzung von Freunden" und die Beschäftigung mit Außerberuflichem: "Das stabilisiert mich an den Tagen, an denen es mal schiefgehen kann", sagt der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann.

 

"Ich habe als Kind schon mal was geklaut"

 

Löw wird übrigens nur von seiner Mama bei seinem vollen Namen "Joachim" gerufen. Dieses private Detail hat er allerdings nur einem der Nachwuchs-Reporter verraten, die ihn im Rahmen des "Kinder-Verhörs" der "Bild"-Zeitung interviewt haben. Und die Knirpse haben es sogar geschafft, dem manchmal bis zur Biederkeit anständig wirkenden Löw ein Geständnis über eine Straftat zu entlocken: "Ich habe als Kind schon mal was geklaut. Mein Opa hatte ein Lebensmittelgeschäft. Da habe ich mich nicht immer getraut zu fragen, ob ich einen Kaugummi bekomme oder ein Stück Schokolade. Ich muss zugeben, da habe ich dann auch mal was mitgehen lassen."

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