Nürnberg verpasst den Sprung an die Spitze

Der 1. FC Nürnberg packt's nicht an die Tabellenspitze - und das trotz Führung beim Zweitliga-Schlusslicht. Der Torgarant trifft wieder, aber zum Sieg reicht das nicht. Jetzt steht noch ein wichtiges Spiel für den Club an.
von  dpa/sid
Kaiserslauterns Gino Fechner (links) und Nürnbergs Tim Leibold kämpfen um den Ball.
Kaiserslauterns Gino Fechner (links) und Nürnbergs Tim Leibold kämpfen um den Ball. © Uwe Anspach/dpa

Der 1. FC Nürnberg packt's nicht an die Tabellenspitze - und das trotz Führung beim Zweitliga-Schlusslicht. Der Torgarant trifft wieder, aber zum Sieg reicht das nicht. Jetzt steht noch ein wichtiges Spiel für den Club an.

Nürnberg - Dieses Unentschieden schmerzt richtig. Der 1. FC Nürnberg hat im Aufstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga beim Schlusslicht trotz einer Führung den Sieg und damit den Sprung an die Tabellenspitze verpasst. Nach dem 2:0 im Spitzenspiel bei Fortuna Düsseldorf mussten sich die Franken am Samstag mit einem 1:1 (1:0) beim 1. FC Kaiserslautern zufrieden geben.

Mikael Ishak (25. Minute) sorgte vor 19 790 Zuschauern für die Führung. Torhüter Fabian Bredlow hatte beim Ausgleich Pech, als er eine abgefälschte Flanke ins eigene Tore lenkte (61.). Nach dem FC Ingolstadt beim 1:1 tat sich auch das nächste Team aus dem Freistaat auf dem Betzenberg schwer. Viele Höhepunkte gab es nicht in der intensiven Partie. Doch die Nürnberger demonstrierten zumindest vor der Pause große Effizienz.

Enrico Valentini schlug einen Eckball scharf vor der FCK-Tor - und dort war wie so oft in der Saison Ishak nicht aufzuhalten. Der Schwede köpfte den Ball zur Führung und zu seinem zwölften Saisontor ein. Weniger abschlussstark präsentierte sich Teamkollege Edgar Salli nach dem Seitenwechsel. Nach einem Ballverlust der Pfälzer spielte Ishak seinen Offensivkollegen perfekt an, doch der Kameruner kam ins Straucheln und scheiterte an Torhüter Marius Müller (55.).

Danach nahm die kampfbetonte Begegnung richtig Fahrt auf, der FCK bejubelte den überraschenden Ausgleich. Nach einer Flanke von Brandon Borrello fälschte Georg Margreitter den Ball so ab, dass das Spielgerät gegen das Bein von Schlussmann Fabian Bredlow und von dort ins Tor flog. Insgesamt ging es bei schlechten Platzverhältnissen wenig zimperlich zur Sache, beide Mannschaften wollten den Dreier verbuchen.

Nürnberg war erwartungsgemäß spielstärker und hatte Pech bei einem Pfostentreffer von Kevin Möhwald (78.). Rúrik Gíslason stand bei seinem erfolgreichen Nachschuss im Abseits. Die Franken müssen sich nach dem ärgerlichen Remis schnell wieder für das letzte Spiel des Jahres in Schwung bringen. Am Dienstag erwartet der viermalige Pokalsieger den VfL Wolfsburg im Achtelfinale.

Regensburg jubelt über Sieg zum Jahresausklang

Aufsteiger Jahn Regensburg schloss sein erfolgreiches Fußballjahr mit einem Sieg ab. Die Oberpfälzer gewannen am Samstag zu Hause gegen Arminia Bielefeld mit 3:2 (2:1). Benedikt Gimber (14. Minute) und Marco Grüttner (25.) sowie Florian Hartherz (78.) per Eigentor sorgten vor 7.137 Zuschauern für den Erfolg. Kurios war der Treffer von Hartherz, der von einem Mitspieler angeschossen wurde.

Andreas Voglsammer (12.) hatte die Gäste in Führung gebracht, Konstantin Kerschbaumer (90.+3) verkürzte spät. In der Zweitliga-Tabelle zogen die Regensburger an der Arminia vorbei und stehen zumindest bis Sonntag im oberen Drittel. Das letzte Spiel des Jahres ging für die Regensburger schlecht los. Erst musste der unter der Woche angeschlagene Mittelfeldakteur Marc Lais früh raus (6.), dann geriet der Aufsteiger in Rückstand.

Den Abwurf von Torhüter Philipp Pentke erkämpften sich die Gäste, die sich dann fein durch die unsortierte Jahn-Abwehr kombinierten. Nutznießer war Voglsammer mit seinem achten Saisontor. Der Aufsteiger demonstrierte danach eindrucksvoll, dass seine Mannschaft in der Hinrunde gereift ist. Musste das Team von Trainer Achim Beierlorzer im Hinspiel beim 1:2 noch Lehrgeld zahlen, legte es jetzt nach dem Rückstand erst richtig los.

Über den starken Sargis Adamyan kam der Ball zu Gimber, der im zweiten Versuch mit einem Schuss von der Strafraumgrenze erfolgreich war. Der auffällige Adamyan legte auch den Führungstreffer des Jahn auf: Die Flanke von links köpfte Grüttner sehenswert zum 2:1 ein.

Nach dem 1:1 waren die Regensburger die klar bessere Mannschaft, verpassten aber eine höhere Pausenführung. Die Gastgeber drängten auch in zweiten Spielabschnitt mehr, für den Treffer sorgten aber die Gäste selbst. Nach einer wenig gefährlichen Hereingabe schossen sich die Bielefelder gegenseitig an - und Hartherz war der Pechvogel. Praktisch mit dem Schlusspfiff erzielte Kerschbaumer das 2:3. Für die Regensburger bedeutete der Erfolg zum Jahresabschluss eine Premiere. In acht Pflichtspielen gegen die Arminia gab es zuvor fünf Remis und drei Bielefelder Siege - jetzt glückte der erste Sieg.

Aue verspielt Sieg

Der FC Erzgebirge Aue verspielte den zweiten Sieg nacheinander und damit den Sprung ins gesichertere Mittelfeld in letzter Minute. Die Sachsen kamen am Samstag vor heimischer Kulisse nicht über ein 1:1 (1:0) gegen den 1. FC Heidenheim hinaus. Vor 6.500 Zuschauern erzielte Cebio Soukou in der achten Minute für Führung für Aue. In der Nachspielzeit glich John Verhoek (90.+1) aus. Aue kommt damit nach 18 Spieltagen auf 23 Punkte, Heidenheim auf 22 Zähler.

Freitag: Düsseldorf klettert an die Spitze

Fortuna Düsseldorf hatte am Freitagabend mit einem 1:0 (1:0)-Sieg bei Eintracht Braunschweig die Tabellenführung übernommen. Davor Lovren (9. Minute) erzielte vor 19.725 Zuschauern im Braunschweiger Eintracht-Stadion das Tor für die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel, die nach zuvor sechs sieglosen Spielen in Serie erstmals wieder gewann.

Mit der frühen Führung durch Lovren, der einen blitzschnellen Konter mit einem gekonnten Heber über Eintracht-Schlussmann Jasmin Fejzic abschloss, erwischten die Gäste einen Auftakt nach Maß. In der Folge kontrollierte Fortuna das Geschehen lange relativ problemlos und ließ kaum zwingende Torgelegenheiten zu. Erst in der letzten halben Stunde kamen die Braunschweiger sichtlich auf, Fortuna rettete den fünften Auswärtssieg aber mit Glück und Geschick über die Zeit.

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