Noten gegen die Niederlande: Müller leistet nun Seeler Gesellschaft, Sané bester DFB-Kicker

München – Auch gegen die vorab hoch gelobten Niederländer konnten Novizen wie David Raum und Nico Schlotterbeck beim 1:1 beweisen, dass sie von Bundestrainer zurecht aufgestellt wurden. Thomas Müller trifft und Leroy Sané ist bester Akteur auf dem Platz. Die DFB-Spieler in der Einzelkritik:
MANUEL NEUER – NOTE 3: Kehrte für Elfmeter-Töter Kevin Trapp ins Tor zurück. Packte in Minute sechs nach einem Kopfball erstmals zu: leichte Beute. Ohne Chance beim Ausgleichstreffer.
THILO KEHRER – NOTE 3: Konnte sich nicht nachhaltig für weitere Start-Elf-Einsätze empfehlen. Verursachte gegen Depay einen Elfmeter, der gegeben (71.), aber wieder zurück genommen wurde (73.). Gerade im Spiel nach vorne ohne rechte Bindung.
NICO SCHLOTTERBECK – NOTE 2: Durfte nach der gelungenen Premiere gegen Israel gleich wieder ran. Spielt mutige Vertikalpässe wie sonst kein anderer Innenverteidiger in Deutschland. Gut, der ein oder andere Fehlpass ist auch dabei.
Antonio Rüdiger sehr souverän
ANTONIO RÜDIGER – NOTE 2: Trug zum 50. Mal den Bundesadler. Zog im Sprintduell gegen den schnellen Malen knapp den Kürzeren (35.), ist aber doch noch so nah an ihm dran, dass der Holländer aus der Bedrängung nur das Außennetz trifft. Sonst sehr souverän.
DAVID RAUM – NOTE 2: Fast hätte der Flankengott seinen ersten Assist im DFB-Dress verbuchen können, doch bei seiner Hereingabe auf Werner stand dieser im Abseits - und traf eh nur die Latte. Kurz nach der Pause war er gar dem ersten Länderspieltreffer sehr nah, nachdem ihn Sané glänzend freigespielt hatte, schoss aber knapp drüber. Unnötiges Dribbling samt Foul und gelber Karte kurz vor Schluss.
Jamal Musial, einfach ein Juwel
JAMAL MUSIALA – NOTE 2: Durfte erstmals von Beginn an auf der Sechs loslegen. Von Depay nur durch Trikotziehen zu halten (29.). Auch beim Führungstreffer durch den Kollegen Müller nicht vom Ball zu trennen. Hat immer den Kopf oben für den finalen Pass, einfach ein Juwel.
ILKAY GÜNDOGAN – NOTE 3: Der Mann mit dem Überblick im Maschinenraum des Spiels. Prima Lehrmeister für den jungen Co-Sechser Musiala. Verlor im Mittelfeld allerdings den Ball vor Malens Großchance.
KAI HAVERTZ – NOTE 2: Gab den ersten Torschuss ab: 20 Meter, halblinke Position, jedoch genau auf den Keeper (19.). Bei fast jeder Offensivaktion in zentraler Rolle involviert. Noch so ein Juwel.
Thomas Müller aus 13 Metern ins Glück
THOMAS MÜLLER – NOTE 2: Lange kaum zu sehen in Halbzeit eins, doch als der Schiedsrichter schon zur Halbzeit pfeifen wollte, schlug er dann zu: mit links, aus 13 Metern, mittenrein ins Glück: 1:0. Müller-Entdecker Louis van Gaal schaute danach ganz schön sparsam. Und Uwe Seeler hat in der ewigen DFB-Torschützenliste mit seinen 43 Treffern nun Gesellschaft bekommen.
LEROY SANÈ – NOTE 2: Hatte in Minute zwölf die erste sehenswerte Szene des Spiels: Nahm einen Müller-Pass mit der Brust an, traf beim Abschluss aus zu spitzem Winkel allerdings nur das Außennetz. Auch in der Folge auffälligster Mann im deutschen Team.
TIMO WERNER – NOTE 3: Feiner Kopfball nach Raum-Flanke in Minute 21, der einen Tor verdient gehabt hätte. Aber: Unterkante Latte, raus - und zuvor abseits. Versuchte mal wieder eine Schwalbe - auch das ohne Erfolg (30.).
JULIAN BRANDT – NOTE 3: Durfte noch für 20 Minuten ran, lange nicht so effektiv wie Vorgänger Musiala.
FLORIAN NEUHAUS – NOTE 3: Konnte nicht an Havertz’ Leistung anknüpfen.
BENJAMIN HENRICHS, LUKAS NMECHA, JULIAN DRAXLER UND CHRISTIAN GÜNTER: Kamen zu spät für eine Bewertung.