Neymar von A bis Z: König der Egozentrik
Seine Spaghetti-Frisur wurde im Internet verspottet, für seine Schwalben Schnäpse ausgegeben, für seine Genesung vor der WM Gebete ausgesprochen: Was Neymar bei dieser WM auch macht, er erhält dafür maximale Aufmerksamkeit. Auf Twitter war Brasiliens Superstar im Zeitraum vom 14. bis 28. Juni der am häufigsten erwähnte WM-Spieler, noch vor Lionel Messi und Cristiano Ronaldo. Und Neymar, der König der Egozentrik, tut auch alles, um stets im Mittelpunkt zu stehen. Vor dem Achtelfinale gegen Mexiko (Montag, 16 Uhr/ZDF) stellt die AZ den Superstar vor – von A bis Z:
Auswahl: Für die brasilianische Seleção feierte er nach der WM 2010 sein Debüt (mit einem Treffer beim 2:0-Test gegen die USA). Als Brasiliens Kapitän wandelt er nun auf den Spuren von Pelé.
Botschafter: Ist Neymar für die WM 2022 in Katar. Das ergab sich durch seinen Wechsel zu Paris Saint-Germain. Aus Katar wurden nämlich die 222 Millionen zunächst an Neymar überwiesen, der seine Ablösesumme an den FC Barcelona damit dann selbst zahlte!
Copa América: Bislang nicht sein Turnier. 2015 sah er nach einer Tätlichkeit, anschließender Rangelei und Schiribeleidigung Rot. Bei der Sonderaustragung (Centenario) 2016 stellte ihn der FC Barcelona nur für ein Turnier frei. Neymar entschied sich für Olympia.
Double-Sieger: Neymar ist einer von nur acht Spielern, die sowohl Champions League als auch die Copa Libertadores (Südamerikas Königsklasse) gewannen. Die anderen Sieben: Cafu, Juan Sorín, Dida, Roque Júnior, Carlos Tévez, Walter Samuel, Ronaldinho.
Ex-Freundin: Mit seiner Jugendliebe Carolina Dantas hat er einen Sohn. Aktuell ist er mit der brasilianischen Schauspielerin Bruna Marquezine liiert.
Flash: Ist eine seiner Lieblings-Serien. Sowie: Gotham und Game of Thrones.
Götze: Pep Guardiola wollte Neymar 2013 zum FC Bayern holen. Die Münchner verpflichteten stattdessen Mario Götze, der zum ewigen Missverständnis wurde und 2016 nach Dortmund zurückkehrte.
Honduras: War der Halbfinalgegner, gegen den Neymar 2016 nach nur 14 Sekunden das schnellste Tor der Olympiageschichte erzielte.
Idole: Das sind Lionel Messi, mit dem er von 2013-2017 beim FC Barcelona spielte, und Robinho. Seinem Landsmann folgte er beim FC Santos und lief gemeinsam mit ihm für die brasilianische Nationalelf auf.
Joker: Das zu sein, mag Neymar gar nicht. Vielleicht auch, weil der Widersacher seines Lieblingssuperhelden Batman so heißt. Zu seinem 25. Geburtstag bekam Neymar eine Torte, die die Comic-Figur zierte.
Königlich: Geht es nach Real Madrid, ist er das bald. Die "Königlichen" arbeiten an dem nächsten Megatransfer und wollen Neymar in die spanische Hauptstadt locken.
Lieblingsessen: Das ist natürlich ein typisch brasilianisches Gericht, das aus Reis, Bohnen, frittierten Kochbananen und Fleisch besteht.
Meister: War er mit dem FC Barcelona zwei Mal und wurde es auch gleich in seinem ersten Jahr in Paris. Mit seinem Heimatklub FC Santos, zu dem er als Elfjähriger kam, konnte er sich seinen Kindheitstraum, einmal die brasilianische Meisterschaft zu gewinnen, (bislang) nicht erfüllen.
Nachkomme: Neymar hat einen Sohn, der 2011 auf die Welt kam und David Lucca da Silva Santos heißt. Er selbst wurde einst nach seinem Vater benannt, mit dem Zusatz Neymar da Silva Santos Júnior.
Olympia: Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio führte er die Seleção zu Gold. Mit dem Finalsieg gegen Deutschland (5:4 i.E. nach 1:1) gelang die kleine Revanche für das 1:7 im Halbfinale der Heim-WM 2014. Neymar verwandelte einen Freistoß und den entscheidenden Elfmeter.
Poker: So heißt sein Hund, den er über alles liebt. Den Namen verdankt der dem Kartenspiel, das Neymar gerne spielt. Der Vierbeiner hat übrigens sogar eine Instagram-Seite: @poker_thedog.
Quote: Die ist beeindruckend! Für Brasilien erzielte er in bislang 88 Länderspielen 56 Tore. In 186 Spielen für Barcelona gelangen ihm 105 Treffer und 78 Vorlagen. Und auch in seinen 28 Spielen für Paris war er schon wieder an 23 Treffern (16 Tore) beteiligt.
Rekordablöse: 222 Millionen, die Paris Saint-Germain für seinen Transfer im Sommer ‘17 an den FC Barcelona zahlte, machen ihn zum teuersten Fußballer aller Zeiten.
Spaghetti-Spott: Den musste er aufgrund seiner WM-Frisur beim aktuellen Turnier ertragen. Chefkritiker war übrigens Eric Cantona, der die Haarpracht prompt mit echten Nudeln parodierte. Neymars blonde Locken sind zwar noch dran, aber mittlerweile deutlich gestutzt.
Tattoos: Über 30 verschiedene zieren seinen Körper. Unter anderem schmückt das Symbol der Olympischen Spiele sein linkes Handgelenk und das Gesicht seiner Schwester Rafaela seinen rechten Oberarm. Die nennt sich übrigens in Anlehnung an David Beckham Rafaella Beckran und ist als Model tätig.
Unstimmigkeiten: Gab es 2013 bei seinem Transfer vom FC Santos nach Barcelona. Offiziell kostete er damals 57 Millionen Euro Ablöse, 2014 musste Barça eingestehen, dass die tatsächliche bei 86,2 Millionen Euro lag. Präsident Sandro Rosell trat wegen des Verdachts der Zweckentfremdung von Geldmitteln zurück.
Videospiele: Neymar daddelt gern. Sein Lieblingsspiel ist aber nicht Fifa, sondern der Ego-Shooter "Counter Strike: Global Offensive".
Wechsel: Schon als 14-Jähriger war er ein fast unbezahlbares Fußball-Juwel. Damals wurden vom FC Santos als Ablöse umgerechnet 13,5 Millionen Euro für ihn aufgerufen. 2013 wechselte er schließlich nach Barcelona.
Xavi: Die Barça-Legende sagte Anfang des Jahres über seinen ehemaligen Mitspieler: "Wenn Messi oder Ronaldo mal ein Formtief haben, dann wird Neymar den nächsten Ballon d’Or gewinnen. Davon bin ich überzeugt."
Yacht: Auf seinem 30 Millionen Euro teuren Luxusmodell mit dem Namen "Ginevra" feiert Neymar gerne mit seinen Kumpels – auch mal vor Saint-Tropez im Mittelmeer.
Zúñiga, Juan: Der Kolumbianer verletzte ihn 2014 durch ein Foul im WM-Viertelfinale. Neymar erlitt einen Lendenwirbelbruch. Brasilien schied ohne ihn mit 1:7 im Halbfinale gegen Deutschland aus.