Neuer empfiehlt sich für DFB-Auswahl - Hoffenheim hadert

Manuel Neuer erhielt nach dem 0:0 zwischen Hoffenheim und Schalke ein Extra-Lob von Felix Magath, über die dürftige Leistung seiner Mannschaft breitete der Trainer der Königsblauen lieber den Mantel des Schweigens.
«Es war ein glückliches Unentschieden, dass wir unserem Torwart zu verdanken haben. Wir haben die ersten zehn Minuten gut gespielt, danach war nicht mehr viel von uns zu sehen», bilanzierte Magath nach dem 0:0 bei 1899 Hoffenheim.
Der Auftritt der «Königsblauen» vor 31 150 Zuschauern war eines Tabellenführers nicht würdig. Nur dank der souveränen Leistung von Neuer, der sich unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw nachdrücklich für die DFB-Auswahl empfahl, blieben die Gäste auch im dritten Saisonspiel der Fußball-Bundesliga ungeschlagen. «Wir haben uns kaum vom Druck der Hoffenheimer befreien können. Es war ein schlechtes Spiel», kritisierte Magath.
Lediglich seinem Keeper attestierte er Klasse. «Manuel Neuer ist ein sehr guter Torwart, der schon viele Fähigkeiten besitzt. Er hat internationales Format», sandte Magath eine klare Botschaft an Löw, der Neuer zuletzt nicht berücksichtigt hatte. «Das ist natürlich bitter, wenn man nicht dabei ist. Aber ich werde weitermachen und versuchen, mich zu empfehlen», sagte der U 21-Europameister.
Duell der Torhüter
Auch sein Hoffenheimer Kollege Timo Hildebrand hat das Thema WM 2010 noch nicht endgültig abgehakt, obwohl Löw den Ambitionen des 30- Jährigen auf eine Rückkehr in die Nationalmannschaft vor wenigen Tagen eine Absage erteilt hatte. «Ich bin richtig gut drauf, alles andere liegt nicht in meiner Hand. Derzeit gibt es keine Kommunikation mit dem Bundestrainer», räumte Hildebrand ein. «Wenn Timo seine Leistung stabilisiert, hat er die Chance, wieder ans Tor zur Nationalmannschaft anzuklopfen. Aber es macht keinen Sinn, das einzufordern», sagte 1899-Manager Jan Schindelmeiser.
Gegen Schalke hatte Hildebrand allerdings keine Gelegenheit, sein Können unter Beweis zu stellen. «Wir haben katastrophal gespielt und kein einziges Mal auf das Tor geschossen», stellte Kapitän Heiko Westermann selbstkritisch fest. Entsprechend enttäuscht waren die Gastgeber über den Ausgang der einseitigen Partie. «Es war ein richtig gutes Spiel von uns. Was gefehlt hat, war das entscheidende Tor. Wir hätten klar gewinnen müssen. Auf dieser Leistung können wir aufbauen», resümierte Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick.
«Wir waren bissig und hatten wieder Spaß auf dem Platz, aber das Glück war nicht auf unserer Seite», meinte der überragende Kapitän Sejad Salihovic. Den verpassten ersten Saisonsieg will die TSG nun bei Hannover 96 nachholen. «Wenn wir dort mit der gleichen Laufbereitschaft und Aggressivität auftreten, wird der erste Dreier hoffentlich nicht mehr lange auf sich warten lassen», sagte Rangnick. (dpa)