Nationalmannschaft: Der Weg ist das Ziel - zum WM-Titel

Das Fazit von Bundestrainer Flick fällt nach dem 1:1 bei den Niederländern positiv aus: "Haben uns gut verkauft." Doch Havertz meint: "Wir befinden uns in einem Prozess - angekommen sind wir noch nicht."
Patrick Strasser |
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"Die Intensität der Mannschaft war enorm hoch, wir haben uns sehr gut verkauft", sagt Bundestrainer Hansi Flick über das DFB-Team nach dem 1:1 beim Testspiel in der Niederlande.
"Die Intensität der Mannschaft war enorm hoch, wir haben uns sehr gut verkauft", sagt Bundestrainer Hansi Flick über das DFB-Team nach dem 1:1 beim Testspiel in der Niederlande. © GES/Marvin Ibo Güngör

Amsterdam – Freundschaftsspiele gibt es ja nicht wirklich zwischen Nachbarländern, schon gar nicht zwischen den Niederländern und den Deutschen. Stürmer Thomas Müller sprach im Vorfeld des WM-Tests sogar von einem "Derby". 

Ein hart umkämpftes Unentschieden

Nach dem intensiven und hart umkämpften 1:1 in der Johan-Cruijff-Arena in Amsterdam - eingeleitet von hämmernden Techno-Beats und einer üppigen Licht-Show vor Anpfiff - richtete sich der Blick bereits auf die Auslosung der acht WM-Vorrundengruppen am Freitag ab 18.00 Uhr (ARD live) im "Exhibition and Convention Centre" von Doha.

Flick: "ein Topspiel mit hoher Intensität"

Doch was Bundestrainer Hansi Flick nicht beeinflussen kann, tangiert ihn wenig. Er zuckte nur mit den Schultern ob der üblichen Frage nach möglichen (Hammer-)Gegnern. Wichtiger war ihm, "ein sehr gutes Spiel von zwei Mannschaften, die Fußball spielen wollen" gesehen zu haben, eben "ein Topspiel mit hoher Intensität".

Experten-Runde: Bundestrainer Flick (l.) und Schweinsteiger.
Experten-Runde: Bundestrainer Flick (l.) und Schweinsteiger. © sampics / Christina Pahnke

Aus DFB-Sicht mit mehr Licht als Schatten. In den ersten 60 Minuten trat man entschlossen und dominant auf, ging nach Thomas Müllers Treffer in der Nachspielzeit der ersten Hälfte mit 1:0 in die Pause. Doch schon vor dem Ausgleich durch Steven Bergwijn in der 68. Minute riss der Faden. "Ab der 65. Minute haben wir ein bisschen die Kontrolle verloren und die Bälle zu einfach hergegeben", monierte Müller.

Das Fazit des Bundestrainers

Dementsprechend fiel auch Flicks Fazit aus. "Wir haben 60 Minuten wirklich guten Fußball gespielt, hatten den Gegner gut im Griff und können durch David Raum das 2:0 machen, danach ist die Niederlande mehr vors Tor gekommen und hat Druck gemacht", sagte der Bundestrainer: "Wir haben aber gut dagegengehalten. Die Intensität der Mannschaft war enorm hoch, wir haben uns sehr gut verkauft."

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Dennoch: Der Ausgleich der Niederländer führte zu einer wackligen Phase, in der es brenzlig und etwas wild in der Defensive wurde. "Nach dem 1:1 gab es drei, vier, fünf Minuten, in denen Unruhe reingekommen ist und wir das Spiel hätten verlieren können. Das darf uns nicht passieren. Daran muss die Mannschaft noch arbeiten", meinte der ARD-Experte und 2014-Weltmeister Bastian Schweinsteiger.

Umstritten: der zurückgenommene Elfmeter

Beim zurückgenommenen Elfmeter nach dem harten Einsteigen von Thilo Kehrer gegen Memphis Depay wenige Minuten nach dem 1:1 hatte die Flick-Elf Glück, eine umstrittene Entscheidung. Auch das Ende seiner persönlichen Siegesserie - zuvor acht Erfolge in den ersten acht Länderspielen seit Amtsantritt im September letzten Jahres - konnte Flick die gute Laune nicht verhageln.

"Riesenkompliment an meine Mannschaft. Es ist einfach schön, wie sie spielt, wie alle den Weg mitgehen: mutig, erfrischend, selbstbewusst. Ich bin im Großen und Ganzen sehr zufrieden, weiß aber, dass wir das 90 Minuten abrufen müssen."

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Neuer will jeden Test nutzen

Den plötzlichen Verlust der Spielkontrolle bezeichnete Müller als "auch irgendwie ganz logisch auf dem Weg dahin, wo wir hinwollen". Und Kapitän Manuel Neuer erklärte: "In Richtung Katar müssen wir jeden Test ernsthaft nutzen, das ist wertvoll. Es war die erste große Mannschaft, gegen die wir jetzt gespielt haben - und das über weite Strecken ordentlich. Unter dem Strich ist die Mannschaft auf einem sehr guten Weg."

Immer wieder fiel der Begriff "Weg". Acht Monate vor der Winter-WM ist eben der Weg das Ziel. "Die Richtung stimmt", betonte Neuer. Und Kai Havertz ergänzte: "Wir befinden uns noch immer in einem Prozess - angekommen sind wir noch nicht." Das werden Flick und DFB-Direktor Oliver Bierhoff am Donnerstag in Doha.

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Diese Woche findet die Auslosung statt

Von der Auslosung und der Terminierung des ersten Gruppenspiels hängt ab, ob man vor zuvor noch ein Trainingslager am Persischen Golf abhalten wird. Die Nationalspieler sehen sich erst ab Ende Mai wieder. Im Juni stehen vier Nations-League-Gruppenspiele an. Zum Auftakt geht es am 4. Juni in Bologna gegen Europameister Italien.

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