Nächster Rückschlag: Nadine Keßler gibt dem DFB einen Korb

Sie sollte die neue Geschäftsführerin Sport werden, doch nun hat Nadine Keßler dem DFB abgesagt. Sie bleibt bei der Uefa.
von  Maximilian Koch
"Ich habe mich letzte Woche entschlossen, mich von den Gesprächen zurückzuziehen", sagt Nadine Keßler.  Foto: Sven Beyrich/dpa
"Ich habe mich letzte Woche entschlossen, mich von den Gesprächen zurückzuziehen", sagt Nadine Keßler. Foto: Sven Beyrich/dpa

München - Es läuft einfach nicht für den DFB, zurzeit geht fast alles schief – und zwar auf nahezu allen Ebenen. Nun auch bei der Besetzung des Geschäftsführer-Postens. Denn Nadine Keßler (35), die große Favoritin auf die Nachfolge von Oliver Bierhoff (55), hat dem DFB nun eine Absage erteilt.

"Ich habe mich letzte Woche entschlossen, mich von den Gesprächen zurückzuziehen und möchte meine derzeitige Rolle mit ganzem Herzen weiterführen", sagte Keßler am Sonntag. Keßler ist derzeit Abteilungsleiterin bei der Uefa und sollte beim DFB einen Teil der früheren Bierhoff-Aufgaben übernehmen.

Nadine Keßler wird nicht DFB-Geschäftsführerin: Es wäre ein Revolution gewesen

Keßlers Korb für den DFB. Sie habe sich "geehrt" gefühlt, "dass der DFB an mich herangetreten ist, um den Posten des Geschäftsführers Sport in meinem Land, für das ich gespielt habe, zu besetzen." Aber letztlich entschied sie sich dazu, bei der Uefa zu bleiben. Dort ist es aktuell wohl auch deutlich ruhiger und harmonischer als beim DFB.

Eine Verpflichtung Keßlers, die die Wunschlösung war, wäre für den Geschäftsführer-Posten ein revolutionärer Schritt gewesen. Als erste Frau wäre sie sowohl für das Frauenteam als auch für die A-Nationalmannschaft der Männer verantwortlich gewesen. Der DFB hatte die Gespräche mit Keßler bestätigt, Berichte über eine bevorstehende Einigung aber dementiert. Als Kandidat für einen DFB-Posten war auch Sami Khedira (36) im Gespräch gewesen, die Verhandlungen scheiterten aber.

DFB-Angebot geprüft: Doch Nadine Keßler bleibt lieber bei der UEFA

Keßler gehörte in ihrer aktiven Karriere zu den besten Mittelfeldspielerinnen der Welt. Mit dem VfL Wolfsburg gewann sie zweimal die Champions League, zweimal den Meistertitel und feierte drei DFB-Pokalsiege. 2016 beendete sie wegen anhaltender Knieprobleme ihre Karriere und widmete sich fortan ihrer Laufbahn als Funktionärin. "Ich möchte der Uefa dafür danken, dass sie mich ermutigt hat, diese Möglichkeit zu prüfen", sagte Keßler. Sie wünschte dem DFB viel Glück bei der weiteren Suche.

Zuletzt war der frühere Bundesliga-Trainer Hannes Wolf (42) zum neuen Direktor für die Bereiche Nachwuchs, Training und Entwicklung im DFB befördert worden. Wolf übernahm den neu geschaffenen Posten mit sofortiger Wirkung, die Rolle umfasst auch den weiblichen Nachwuchsbereich. Der DFB will zwei Positionen neu besetzen. Gesucht werden Besetzungen für die Direktorenstelle Frauenfußball und die Geschäftsführung Sport.

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