Nächste Ausfahrt Hamburger SV

Der Krisenklub hat endlich seinen Wunschtrainer gefunden: Thorsten Fink. Jetzt geht es wohl nur noch darum, wann der Ex-Bayern-Profi vom FC Basel die Freigabe bekommt.
AZ Sportredaktion |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Am Sonntag hat es Thorsten Fink nicht weit zur Arbeit. Entweder nimmt er die A3, um spätestens um vier in Zürich zu sein. Oder er fährt die A5, rauf nach Norden, Richtung Freiburg. Da müsste er eine halbe Stunde früher sein als in Zürich. Das erste Sonntagsspiel der Bundesliga wird um halb vier angepfiffen, anders als in der Schweizer AXPO Super League. Dass der Ex-Bayer sich bald an neue Anstoßzeiten wird gewöhnen müssen, scheint klar zu sein. Offen ist noch, ob er am Sonntag mit dem FC Basel beim FC Zürich antritt – oder mit dem Hamburger SV beim SC Freiburg.
Die Chaostage beim HSV sind offenbar vorbei: Drei Wochen nach der Entlassung von Michael Oenning hat der Verein mit Fink einen Nachfolger gefunden. Weil der Wunschtrainer noch auf die Freigabe des FC Basel wartet, hat vorerst Sportchef Frank Arnesen das Training übernommen. Wann Fink in Hamburg anfängt, könnte sich noch diese Woche entscheiden. „Unser Präsident ist bis Donnerstag nicht im Land. Dann werden wir über das weitere Vorgehen sprechen“, sagte Fink. Aus seinem Interesse am HSV macht er keinen Hehl. „Ich würde später als Lügner dastehen, wenn ich sagen würde, der HSV wäre keine Top-Adresse für mich als Trainer.“ Er habe mit dem HSV noch keinen Vertrag abgeschlossen, aber sein Berater stehe in Gesprächen mit Hamburg. „Das kann und will ich auch nicht leugnen“, so Fink. Ursprünglich hatte er erklärt, bis Januar in Basel bleiben zu wollen. Nun scheint ein früheres Engagement möglich. Weil Fink in Basel noch einen Vertrag ohne Ausstiegsklausel bis 2013 besitzt, geht es jetzt wohl vor allem ums Geld.
Fink galt nicht nur in Hamburg als Wunschtrainer. Durch seine Arbeit in Basel hat er es in die Notizblöcke der Manager der großen Klubs geschafft. Fast immer, wenn zuletzt in der Bundesliga ein Trainerstuhl frei wurde, fiel sein Name; auch als Nachfolger von Ralf Rangnick bei Schalke 04 wurde er gehandelt. Nach den großen Erfolgen als Spieler (Champions-League und Weltpokal-Sieger 2001, vier Mal deutscher Meister, drei Mal Pokalsieger) hatte er schon vor dem Karriereende in der Bayern-Reserve den Co-Trainer von Hermann Gerland gegeben, bevor er sich mit Giovanni Trappatoni bei Red Bull Salzburg versuchte. Beim FC Ingolstadt folgte auf den Aufstieg in die 2. Liga 2008 der Absturz auf einen Abstiegsplatz: Fink musste gehen. 2009 heuerte der 43-Jährige in Basel als Nachfolger von Christian Gross an. In zwei Spielzeiten holte er zwei Meistertitel und gewann 2010 den nationalen Pokal, erarbeitete sich den Ruf, ein hohes taktisches Verständnis zu haben und verstehe es, seiner Mannschaft zu großen Respekt vor klangvollen Namen zu nehmen.
Während beim HSV Rodolfo Esteban Cardoso und Frank Heinemann das Training leiteten, führte Arnesen Einzelgespräche, unter anderem mit den Führungsspielern Heiko Westermann und Mladen Petric. Arnesen wird – sofern Fink nicht schon da ist – auch am Sonntag in Freiburg als Trainer auf der Bank sitzen. Dabei hofft er, erfolgreicher zu sein als Holger Hieronymus. Der übernahm im September 2001 auch als Sportchef vorübergehend das Traineramt – seine Bilanz: zwei Spiele, ein Punkt, null Tore. Auch deswegen hofft man in Hamburg, dass am Sonntag Thorsten Fink kommt.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.