Nach dem Tod von Maria L. hält SC-Freiburg-Trainer Christian Streich eine Rede gegen Fremdenhass
Fremdenhass und Hetze haben seit der Vergewaltigung und Tötung einer 19-jährigen Studentin in Freiburg deutlich zugenommen. Bei dem mutmaßlichen Täter soll es sich um einen Flüchtling aus Afghanistan handeln. Christian Streich äußerte sich in einem Interview nun mit deutlichen Worten über die Thematik, die ganz Deutschland mehr und mehr in zwei Lager teilt.
Freiburg - Der Trainer des Fußball-Bundesligisten SC Freiburg, Christian Streich, hat sich für mehr Zivilcourage im Umgang mit Fremdenfeindlichkeit ausgesprochen. "Jetzt kommt es darauf an, wie diese Gemeinschaft in diesem Land auftreten wird. Was auch gesellschaftlich toleriert wird", sagte Streich am Donnerstag auf einer Pressekonferenz vor dem Heimspiel des Vereins gegen Darmstadt.
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Es gehe nun darum, "ob die Mehrzahl der Bevölkerung sich dem widersetzt und auch aktiv dagegen vorgeht", sagte er. "Wer das nicht tut und sich da nicht klar bekennt, der trägt eine Mitverantwortung, wenn es in die andere Richtung geht. Das ist klar, da gibt es keine Ausflucht. Das ist so."
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Streichs mehr als fünf Minuten lange Rede war unter anderem eine Reaktion auf fremdenfeindliche Kommentare in Folge der Vergewaltigung und Ermordung einer Studentin in Freiburg. Ein 17 Jahre alter Flüchtling, der 2015 nach Deutschland kam, sitzt als Tatverdächtiger in Untersuchungshaft.
Streich, der nur selten und sehr ungern Interviews gibt, äußert sich auf Pressekonferenzen vor Spielen gelegentlich zu gesellschaftlichen Themen. Er ist seit fast fünf Jahren Trainer des SC Freiburg.
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