Nach Akku-Wurf gegen Baumann - DFB nimmt Ermittlungen auf

Die Fans des Hamburger SV feiern das „Tor des Jahres“ von Ivica Olic, doch vom Deutschen Fußball-Bund droht Ungemach. Nach einem Akku-Wurf ermittelt der DFB gegen den HSV.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Bremens Frank Baumann wurde von einem Akku am Kopf getroffen.
firo / Augenklick Bremens Frank Baumann wurde von einem Akku am Kopf getroffen.

HAMBURG - Die Fans des Hamburger SV feiern das „Tor des Jahres“ von Ivica Olic, doch vom Deutschen Fußball-Bund droht Ungemach. Nach einem Akku-Wurf ermittelt der DFB gegen den HSV.

Ein Hamburger Zuschauer hat mit seiner Attacke auf Werders Kapitän Frank Baumann die gewaltfreie Atmosphäre im Nordderby zerstört. Der Kontrollausschuss des DFB nahm am Montag die Ermittlungen nach dem Wurf eines Handy-Akkus gegen die Schläfe von Baumann auf und forderte den HSV zu einer schnellen Stellungnahme auf. „Egal ob Flaschen oder Feuerzeuge geworfen werden oder aber auch Fans, die mit Laserpointern das Spiel stören wollen, solche Zuschauer haben im Stadion nichts verloren. Aber damit wird sich der DFB befassen“, sagte Bremens Geschäftsführer Klaus Allofs nach dem 1:2. Man könne dem HSV keinen Vorwurf machen.

Die Hamburger begannen mit der Suche nach dem Schuldigen und wollten den Vorfall nicht herunterspielen. „Wir werden alles tun, um denjenigen ausfindig zu machen, der das getan hat“, sagte HSV- Sprecher Jörn Wolf am Montag. Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer entschuldigte sich sofort nach Spielende. „So etwas darf nicht passieren“, mahnte er wie schon einige Male zuvor, bei denen unbelehrbare Fußball-Anhänger für Negativ-Schlagzeilen gesorgt hatten. Zu allem Überfluss höhnte es von der Tribüne: „Selber schuld“.

Baumann selbst spielte zwar mit einer geschwollenen Augenbraue weiter, war aber geschockt. „Es hat geblutet und geschmerzt, aber ich wollte unbedingt weiterspielen“, sagte der 33-Jährige, der beim Jubel nach Diegos Ausgleichstor getroffen wurde und zusammensackte. „Solche Leute gehören nicht ins Stadion, das sind Vollidioten“, sagte Werder-Coach Thomas Schaaf. Und Tim Wiese fand die Attacke einfach „absolut unsportlich“.

Der Nationaltorhüter stand selbst im Fokus des Nordduells. Nach seinem Kung-Fu-Tritt im Mai gegen Olic musste er Pfiffe ertragen. Mit ihrem Treffen vor und dem Trikottausch nach der Partie wollten sie Vorbilder in Sachen Fair-Play sein. Und auch als der Kroate mit einem fulminanten Distanzschuss ins linke obere Eck den Sieg sicherte, blieb Wiese gelassen und lachte: „Das war super geschossen. Ich bin mir sicher, dass er damit beim Tor des Jahres mit im Rennen ist.“ Diego hatte für Bremen mit einem ebenfalls sehenswerten Freistoßtreffer die Hamburger Führung durch Paolo Guerrero ausgeglichen.

Olic vermasselte Werders Generalprobe für die wichtige Champions- League-Partie am Mittwoch bei Famagusta auf Zypern, wo die Bremer sich nur mit einem Sieg noch im Rennen halten können. „Wir haben sehr gut gespielt, gearbeitet, und es gibt nicht viele Mannschaften, die hier in Hamburg so auftreten“, lobte Schaaf das Aufbauspiel. „Wir haben leider vergessen, Tore zu schießen“, lautete die einzige Kritik. „Wir liefern die Ergebnisse derzeit nicht und sind deswegen nur Mittelmaß“, analysierte Abwehrspieler Peer Mertesacker. Gegen die Zyprioten müssten sie mit der gleichen „Konzentration, Zweikampfführung und den spielerischen Mitteln“ kämpfen.

Der HSV war vor der UEFA-Cup-Partie am Donnerstag gegen Ajax Amsterdam vor allem froh, erneut seine Heimstärke bewiesen zu haben, wenn auch nicht mit spielerischem Glanz. „Wenn wir gewinnen, haben wir sechs Punkte und sind fast zu 80 Prozent in der nächsten UEFA- Runde“, sagte HSV-Trainer Martin Jol, der gegen Ajax den schmerzlich vermissten Kapitän David Jarolim wieder aufbieten kann.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.