Kommentar

Mit Flick ist die DFB-Wende realistisch

DFB-Reporter Maximilian Koch über den Neustart unter Hansi Flick.
von  Maximilian Koch

Die Vorschusslorbeeren könnten größer kaum sein, die Aufgabe aber auch nicht: Hansi Flick, der bei seiner offiziellen Vorstellung als "Wunschkandidat" und "erste Wahl" bezeichnet wurde, muss den gefallenen Riesen Nationalmannschaft wieder aufrichten, die DFB-Elf zurück in den Kreis der weltbesten Teams führen. Schwierig, ganz sicher. Aber: 2019 ist ihm das in einem ähnlichen Fall beim FC Bayern schon einmal gelungen.

Damals, nach diesem beschämenden 1:5 in Frankfurt befand sich die Mannschaft von Niko Kovac in einer Sinnkrise, kein Spieler wusste mehr, für was der Bayern-Fußball eigentlich stehen sollte. Flick übernahm eine orientierungslose Truppe - und führte sie dank klarer Strukturen, Empathie und offensivem Pressing zu sieben Titeln in 18 Monaten. Der neue Bundestrainer hat bewiesen, dass er ein Team innerhalb kürzester Zeit stabilisieren und entscheidend verbessern kann.

Die bayerisch geprägte Achse erleichtert Flick den Einstieg

Beim DFB ist die Ausgangslage nun sogar besser als 2019 bei Bayern. Es gibt eine Hierarchie im Team mit Manuel Neuer im Tor, Mats Hummels in der Abwehr, Joshua Kimmich und Leon Goretzka im Mittelfeld, Thomas Müller im Angriff. Diese bayrisch-geprägte Achse erleichtert Flick den Einstieg, er muss auf den Problemzonen Außenverteidigung und Sturmmitte allerdings bessere Lösungen finden als Vorgänger Joachim Löw. Zudem gilt es, Talente wie Jamal Musiala in die Mannschaft zu integrieren.

Viel Zeit bleibt ihm dafür nicht, nächstes Jahr ist schon wieder WM. Doch wer Flicks Überzeugungskraft kennt, der weiß, dass das DFB-Team in sehr guten Händen ist. Im November 2019 hätte auch kein Mensch auf den Triple-Sieger Bayern gewettet.

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